Paul Bonatz. Bauten an Rhein und Neckar

Paul Bonatz. Bauten an Rhein und Neckar
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Artikel-Nr:
9783803007544
Veröffentl:
2014
Seiten:
184
Autor:
Marc Hirschfell
Gewicht:
1084 g
Format:
277x242x20 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Rose Hajdu war nach ihrer Ausbildung in Werbe- und Architekturfotografie einige Jahre lang Amtsfotografin im Landesdenkmalamt Baden-Württemberg. Sie arbeitet als freie Fotografin mit den Schwerpunkten Architekturfotografie, Denkmalpflege, Archäologie und Kunst.Dr. Marc Hirschfell, ist Kunsthistoriker und Referent für Öffentlichkeitsarbeit der Architektenkammer Baden-Württemberg. Von 1997 bis 2001 arbeitete er als Architekturkritiker für die Stuttgarter Zeitung. Er ist Co-Autor der Ausstellungskataloge des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt über Paul Schmitthenner und Paul Bonatz.Wolfgang Voigt, seit 1997 stellvertretender Direktor am Deutschen Architekturmuseum Frankfurt, hat dort zahlreiche Ausstellungen und Kataloge konzipiert.

Paul Bonatz gehörte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den bekannten und einflussreichen Architekten in Deutschland. Sein Hauptwerk ist der Stuttgarter Hauptbahnhof (1911 1927), ein seinerzeit Aufsehen erregender Bau der frühen Architekturmoderne, der mit locker gruppierten kubischen Volumen eine Monumentalität des freien Gleichgewichts darstellte. Genau hundert Jahre nach dem vorausgegangenen Wettbewerb, den Bonatz mit einem Entwurf unter dem Motto Umbilicus Sueviae (der Nabel Schwabens) gewonnen hatte, widmete ihm das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt 2011 eine viel beachtete Werkschau.
Fast vier Jahrzehnte lang wirkte Paul Bonatz als Architekturlehrer an der TH in Stuttgart, wo er mit gleichgesinnten Kollegen die von seinem Lehrer Theodor Fischer begründete, handwerklich orientierte Stuttgarter Schule zu einer der wichtigsten Ausbildungsstätten ausbaute. Seine eigenen Bauten bewegten sich zwischen moderater Moderne, Bautradition und Klassizismus. Einen hervorragenden Ruf genossen seine in die Landschaft eingepassten technischen Bauten.
Paul Bonatz war ein liberaler Kosmopolit, was ihn nach 1933 jedoch nicht daran hinderte, trotz aller Zweifel am Nationalsozialismus und an der Maßlosigkeit seiner Architektur, an dessen Repräsentationsaufgaben mitzuarbeiten. Den daraus entstandenen Widersprüchen entzog er sich in der letzten Phase des Dritten Reiches durch die Übersiedlung in die Türkei, wo er wiederum als Architekturlehrer beträchtlichen Einfluss ausübte.
Obwohl Paul Bonatz auch anderswo bedeutende Bauwerke errichtete, wie die Stadthalle Hannover oder das Opernhaus in Ankara, konzentriert sich die Masse seines Werkes auf die Städte und Landschaften im Südwesten Deutschlands. Das Buchprojekt Paul Bonatz an Rhein und Neckar wird eine Serie von ca. 30 Bauten vorstellen, die aus einer weit größeren Anzahl noch bestehender Werke des Architekten in dieser Region ausgewählt wurden. In den Fotografien von Rose Hajdu, die zwischen 2009 und 2012 aufgenommen wurden, wird jeder dieser Bauten mit zahlreichen Aufnahmen dokumentiert und durch einen begleitenden Text eines renommierten Architekturhistorikers erläutert.
Rose Hajdus Bilder zeigen die große Bandbreite der Aufgaben, die Bonatz in Baden und Württemberg realisierte. Das Spektrum reicht von privaten Wohnhäusern über Schulen, von Bibliotheken, Rathäusern und Geschäftshäusern bis zu Industrieanlagen und Technikbauten, wie den Staustufen am Neckar. In einem Fall soll der in diesem Band behandelte Raum auf das andere Rheinufer ausgedehnt werden mit einem Blick auf das Kunstmuseum in Basel, das zu den besten Schöpfungen des Architekten zählt.
Von den Bonatz-Bauten in der Region sind viele erstaunlich gut erhalten. Jedoch bekommen nicht alle die Pflege, die sie verdienen. So wurde durch den für Stuttgart 21 vorgenommenen Abbruch der Seitenflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs das sorgfältig ausgewogene Ensemble dieses Kulturdenkmals für immer zerstört. Andere Bauten sind durch Planungen gefährdet, wie die Bonatz schen Neckarschleusen, die für die Umgestaltung des Flusses zur europäischen Wasserstraße umgebaut werden sollen.
Rose Hajdus Bilder erlauben einen Blick auf den aktuellen Zustand des noch vorhandenen Bestands in der Region und öffnen die Augen für die baumeisterlichen Qualitäten dieser Bauten. Die Fotografien zeigen auch zahlreiche bisher unbekannte oder wenig beachtete Innenräume und liebevoll gestaltete Details. Durch die Aufnahmen wird deutlich, dass viele Eigentümer von Bonatz-Häusern ihren Besitz durchaus mit Sorgfalt behandeln und den Wert ihrer Gebäude schätzen und würdigen. Der geplante Band kann dazu beitragen, dass die Bauten dieses Architekten eine bessere Zukunft haben werden als der geschundene Bahnhof.
Die Fotografin und die Autoren:
Rose Hajdu, freie Fotografin mit den Schwerpunkten Architekturfotografie, Denkmalpflege, Archäologie und Kunst. 1978 81 Amtsfotografin des Landesdenkmalam

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