Lesen in Antike und frühem Christentum

Lesen in Antike und frühem Christentum
Kulturgeschichtliche, philologische sowie kognitionswissenschaftliche Perspektiven und deren Bedeutung für die neutestamentliche Exegese
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Artikel-Nr:
9783772087295
Veröffentl:
2021
Erscheinungsdatum:
01.09.2021
Seiten:
707
Autor:
Jan Heilmann
Gewicht:
1138 g
Format:
223x161x53 mm
Serie:
66, Texte und Arbeiten zum neutestamentlichen Zeitalter Texte und Untersuchungen zum neutestamentarischen Zeitalter
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Prof. Dr. Jan Heilmann ist Lehrstuhlinhaber der Professur "Neues Testament und griechisch-römische Kultur" an der LMU München. 2020 hat er sich an der Evang.-Theol. Fakultät der Ruhr-Universität Bochum mit der vorliegenden Arbeit habilitiert. Diese wurde mit dem Hanns-Lilje-Preis 2020 der Göttinger Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.
Die Studie zeichnet ein überraschend neues Bild der griechisch-römischen Lesekultur. Sie untersucht anhand der Leseterminologie, wie Menschen in der Antike ihr eigenes "Lesen" verstanden haben, und bezieht diese Ergebnisse auf die materiellen und sozialgeschichtlichen Zeugnisse über Leseverhalten und -bedingungen. Es werden verbreitete Annahmen widerlegt, z. B. über das grundsätzlich "laute" Lesen, über die Verbreitung einer performativen Vorlesekultur oder über den Gottesdienst als Ort der Erstrezeption neutestamentlicher Schriften. Ein differenziertes Modell zur Beschreibung von Lesepraktiken eröffnet neue Wege für die (historische) Leseforschung auch in anderen Bereichen. Vor allem wird deutlich, dass sich die neutestamentlichen Schriften im Rahmen dieser Lesekultur verstehen lassen und z. T. für die individuell-direkte Lektüre konzipiert wurden. Damit werden auch elaborierte Lektürekonzepte plausibel, wie sie etwa das Markusevangelium voraussetzt.
Die Studie zeichnet ein überraschend neues Bild der griechisch-römischen Lesekultur und widerlegt verbreitete Annahmen z. B. über das grundsätzlich "laute" Lesen oder den Gottesdienst als Ort der Erstrezeption der neutestamentlichen Schriften. Diese lassen sich im Rahmen der vielfältigen antiken Lesekultur verstehen und sind zum Teil für die individuell-direkte Lektüre konzipiert worden.
1 Einleitung 1.1 Lesen im frühen Christentum - Zum Forschungsstand 1.2 Die lange Debatte um die Frage nach dem "lauten" und "leisen" Lesen in der Antike1.3 Methodische Engführungen und Defizite der bisherigen Forschung1.4 Fragestellung, Forschungsansatz und Vorgehen1.5 Beschreibungssprache und weitere terminologische KlärungenTeil I Grundlagen2 Überblick über die Vielfalt der Lesemedien3 Semantik des Lesens im Griechischen mit Ausblicken auf das Lateinische3.1 Lesen als Erkennen 3.2 Lesen als Hören 3.3 Lesen als Sammeln3.4 Lesen als Begegnung und Kontakt mit dem Text 3.5 Lesen als haptischer Umgang mit dem Medium 3.6 Lesen als Suchen bzw. Fragen 3.7 Lesen als Bewegung 3.8 Lesen als Sehen des Textes 3.9 Lesen als Essen und Trinken 4 Scriptio Continua und "typographische" Merkmale antiker Handschriften 4.1 P. Saengers These zum Lesen von scriptio continua vor dem Hintergrund der modernen kognitions- und neurowissenschaftlichen Leseforschung 4.2 Das Lesen von scriptio continua im Spiegel antiker Quellen 4.3 Weitere "typographische" Gestaltungsmerkmale antiker Handschriften und die Frage nach "Lesehilfen" 4.4 Zwischenfazit und die Frage nach der Repräsentation von Klang in der Schrift 5 Publikation in der Antike und Verfügbarkeit von Literatur 6 Zwischenertrag: Die Vielfalt antiker Lesepraktiken und -kontexte 6.1 Kollektive Rezeption und Lesen beim Gemeinschaftsmahl 6.2 Individuelle Lektüre Teil II Anwendung der erarbeiteten Grundlagen zur Analyse spezifischer Textcorpora 7 Lesen im antiken Judentum - Exemplarische Fallstudien7.1 Hebräische Bibel, LXX und außerkanonische Schriften 7.2 Philo 7.3 Qumran7.4 Lesen in der Synagoge bzw. am Sabbat und Ertrag 8 Lesen im Neuen Testament 8.1 Überblick über kleinere Leseszenen 8.2 Lesen des Alten Testaments im Neuen Testament 8.3 Zur Lektüre der Paulusbriefe und Paulus' Brieflektüre 8.4 Die Ansprache der Rezipienten als Leser in Erzähltexten des NT 9 Rückblick und Ausblick: Lesen im frühen Christentum 9.1 Rückblick und methodologische Implikationen für die Exegese 9.2 Zum Stellenwert des Lesens im frühen Christentum: Mündlichkeit und Skeptizismus gegenüber dem geschriebenen Wort? 9.3 Lesen im Kontext der Komposition sowie der Abschreibepraxis neutestamentlicher Texte 9.4 Ein Vorleser/Lektor in den frühchristlichen Schriften als Evidenz für gottesdienstliche Lesungen?9.5 Vielfalt frühchristlicher Lesepraxis: Zum Charakter kollektiv-indirekter Leseanlässe im frühen Christentum und individuell-direkte Lektüre9.6 Konsequenzen für die Frage nach der Entstehung des neutestamentlichen Kanons

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