Verletzungen und Unversehrtheit in der deutschen Literatur des Mittelalters

Verletzungen und Unversehrtheit in der deutschen Literatur des Mittelalters
XXIV. Anglo-German Colloquium, Saarbrücken 2015
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Artikel-Nr:
9783772086540
Veröffentl:
2020
Seiten:
311
Autor:
Sarah Bowden
Gewicht:
716 g
Format:
241x175x27 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Dr. Sarah Bowden ist Lecturer in German an King's College London. Prof. Dr. Nine Miedema ist Inhaberin der Professur für Deutsche Literatur des Mittelalters und Deutsche Sprache an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Dr. Stephen Mossman ist Senior Lecturer in Medieval History an der Universität Manchester.
Wie gehen mittelalterliche literarische Werke und Sachtexte mit körperlicher und mentaler (Un-)Versehrtheit um? Die modernen Begriffe "Verletzungen" und "Unversehrtheit" eröffnen ein Themenfeld, dessen lexikalisch-semantische Aufarbeitung im vorliegenden Sammelband erstmalig versucht wird. Darüber hinaus bieten die interdisziplinären Beiträge philologische, theologische und medizinhistorische Ansätze mit Schwerpunkten auf den Bereichen Religion, Krieg und Kampf sowie minne. Es zeigt sich, dass geistliche Werke des Mittelalters eine eigentümliche Mischung von Hinweisen enthalten, die Verletzung etwa im Sinne der physischen Folter der Heiligen bejahen, und solchen, die Unversehrtheit positiv werten. Auch im weltlichen Bereich kann Verwundung einerseits als Auszeichnung, andererseits aber als Schmach gedeutet werden - sowohl in physischer, kriegerischer Auseinandersetzung als auch im seelischen minne-,Kampf'. Der Sammelband bietet so ein facettenreiches Bild des mittelalterlichen Umgangs mit der anthropologischen Grundkonstante der Verwundbarkeit des Menschen.
Ausgehend von den modernen Begriffen Verletzungen und Unversehrtheit eröffnet sich ein facettenreiches und sehr zentrales mittelalterliches Themenfeld. Der interdisziplinäre Sammelband vereint philologische, theologische und medizinhistorische Ansätze. Schwerpunkte werden in den Bereichen historische Semantik, Religion, Krieg und Kampf sowie minne gesetzt. Es werden geistliche und weltliche Werke behandelt, sowohl literarische (Epik und Lyrik) als auch Fachprosa bzw. Sachtexte. Diese erlauben faszinierende Einblicke in den mittelalterlichen Umgang mit körperlicher und mentaler (Un-)Versehrtheit.
Sarah Bowden, Nine Miedema & Stephen Mossman: EinleitungWolfgang Haubrichs: leid, harm und sêr. Zur Geschichte eines semantischen Komplexes der VerletzungSimone Schultz-Balluff: Das Wissen über Wunden. Zu Verwendungsweisen, Semantisierung und Konzeptualisierung von ahd. wunti/as. wunda/mhd. wundeChristoph Huber: Wohnen in der Wunde. Zu einem passionsmystischen MetaphernkomplexRacha Kirakosian: Wie man got verwunden sol mit einem ougen. Zur passionsmystischen Buchschriftlichkeit und Liebesverwundung durch das Auge im Botten der götlichen miltekeitElizabeth Andersen & Henrike Lähnemann: Heilige Wunden. Passionsfrömmigkeit im niederdeutschen FrühdruckSimon Falch: Verletzungen in Heiligenlegenden. Strategien der Gedächtniswahrung im Kontexthagiographischer Sammlungen des SpätmittelaltersAnne Simon: Gegeißelt, enthauptet und glorifiziert. Verletzung und Unversehrtheit in der BarbaralegendeTimothy R. Jackson: Versehrtheit, Unversehrtheit und der auferstandene KörperChristian Rohr: Unfälle und Lawinen. Verletzungsgefahren mittelalterlicher Reisender im alpinen BereichOrtrun Riha: Verwundungen aus der Sicht mittelalterlicher Chirurgen. Möglichkeiten und Grenzen der BehandlungSandra Linden: lazet mich unverseret! Zur Darstellung und Problematisierung körperlicher Züchtigung in EhestandsmärenSonja Kerth: diu lücke ist ungeheilet, / die mir jâmer durh'ez herze schôz. Traumaerzählungen in der deutschen Dichtung des MittelaltersAnnette Gerok-Reiter: Versehrtheit. Formen und Funktionen eines Motivs in der frühen LyrikJan Stellmann: leitlîche blicke. Sehen und Liebeskrankheit bei Heinrich von MorungenAnnette Volfing': Hadlaubs beißende Dame. Minnesang und vagina dentataMichael Stolz: The Vulnerable Text. Verwundbarkeit als anthropologisches und textuelles Phänomen in Wolframs ParzivalPersonen- und WerkregisterHandschriftenregister

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