Praktiken der Aneignung

Praktiken der Aneignung
Kulturelle Kontakte im nordöstlichen Azovraum vom späten 7.-3. Jh. v. Chr.
Sofort lieferbar | Lieferzeit: Sofort lieferbar I

148,00 €*

Alle Preise inkl. MwSt. | Versandkostenfrei
Artikel-Nr:
9783752006285
Veröffentl:
2023
Seiten:
680
Autor:
Sabine Huy
Gewicht:
3122 g
Format:
303x219x42 mm
Serie:
44, Archäologische Forschungen, Taganrog und sein Umland. Deutsch-russische Forschungen am Don
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Im letzten Viertel des 7. Jhs. v. Chr. wurde im Nordosten des Azovschen Meeres bei Taganrog die nördlichste der bekannten griechischen Siedlungen angelegt. In der Folge etablierten sich dauerhafte Beziehungen zu Poleis an den Küsten des Schwarzen Meeres und der Ägäis. Dies zeigt sich insbesondere anhand von Transportamphoren und anderen Keramikgefäßen, die zahlreich gefunden wurden. Gleichzeitig mit diesen Ereignissen stieg bis zum beginnenden 3. Jh. v. Chr. die Besiedlungsdichte in der Region deutlich an. Der Band untersucht den Zusammenhang beider Prozesse mittels einer Fokussierung auf den Konsum der aus griechischen Poleis importierten Objekte und fragt nach den Konsequenzen der kulturellen Kontakte.
Eine detaillierte Kontextanalyse einer Siedlung sowie eines Gräberfeldes bildet die Grundlage für die Anwendung des kürzlich aus der Ethnologie in die Archäologie eingeführten Modells der kulturellen Aneignung. Dieser handlungsbezogene Ansatz berücksichtigt die Wandlungsfähigkeit von Dingen, die in unterschiedlichen Kulturen mit abweichenden Bedeutungen versehen werden können. Der Zugang setzt sich deutlich von der Vorstellung homogener, anhand von materiellen Hinterlassenschaften als ethnische Gemeinschaften erkennbarer Kulturen ab. Im vorliegenden Buch wird Kulturwandel dagegen als dynamischer und gesellschaftsintern angestoßener Prozess beschreibbar gemacht.
Die fundierte Vorlage bisher teils unveröffentlichter Materialien russischer und deutsch-russischer Grabungen, in Kombination mit grundlegenden theoretischen und methodologischen Überlegungen zu Konsumgewohnheiten, eröffnet der deutschsprachigen Klassischen Archäologie einen bisher wenig bekannten Raum am Rande der eurasischen Steppe und wirft neue Perspektiven auf die Erforschung kultureller Kontakte.
Nachdem im letzten Viertel des 7. Jhs. v. Chr. nahe des Dondeltas (Russische Föderation) eine griechische Siedlung gegründet worden war, etablierten sich dauerhafte Kontakte zu Poleis am Schwarzen Meer und der Ägäis. Mittels der Analyse eines Gräberfeldes sowie einer Siedlung, die im Rahmen russischer sowie deutsch-russischer Projekte ausgegraben wurden, untersucht der Band die Qualität dieser Kontakte. Die Anwendung von Konsumtheorien und des Modells der kulturellen Aneignung ermöglichen dabei, Kulturwandel nicht als automatische Folge, sondern als gesellschaftsintern angestoßenen Prozess beschreibbar zu machen.

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.