Gemälde, Symbol, Geliebte: Die Mona Lisa in Heyms Novelle "Der Dieb"

Gemälde, Symbol, Geliebte: Die Mona Lisa in Heyms Novelle "Der Dieb"
 Booklet
Nicht lieferbar | Lieferzeit: Nicht lieferbar I

9,99 €* Booklet

Alle Preise inkl. MwSt. | zzgl. Versand
Artikel-Nr:
9783640838844
Einband:
Booklet
Seiten:
28
Autor:
Eva Wißkirchen
Gewicht:
57 g
Format:
210x148x2 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Eva Wißkirchen wurde 1980 in Bonn geboren. Sie studierte zunächst Philosophie und Musikwissenschaften in Bonn, später Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften in Berlin, wobei sie sich besonders enthusiastisch mit den Beziehungen zwischen Literatur und anderen Künsten (Film, Musik, Bildende Kunst) befasste. Außeruniversitär widmete sie sich der praktischen Seite der Transmedialität von Bildern, Gedanken und Gefühlen in Kunstprojekten, so zum Beispiel 2011 in der Wanderausstellung , einer performativen Wanderung, bei der Leinwände mit Gemälden der Künstlerin Katrin Kampmann, die unter Einfluss bergbezüglicher Literatur, Filmen und Philosophie in Berlin entstanden waren, auf 2000 - 3000 m Höhe durch die Zillertaler Alpen getragen und auf Berghütten ausgestellt wurden.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: Vertiefungsseminar: Georg Heym, Lyrik und Novellen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Titelfigur der hier behandelten Novelle Georg Heyms ist ein namenlos bleibender Dieb, über dessen Personalien der Leser auch sonst nicht viel erfährt. Objekt des Diebstahls und Zentrum dieser Arbeit ist ein Porträt, das für seine Rätselhaftigkeit berühmt ist. Nicht nur, aber auch, da über die Personalien der Porträtierten Uneinigkeit besteht. Ist die Porträtierte tatsächlich eine gewisse Lisa del Giocondo? Und wenn ja, wer ist diese? Es fehlen ihr die für die Renaissancemalerei typischen Attribute, die dem Betrachter etwas über die Porträtierte verraten sollten und die Sfumatotechnik des Gemäldes verstärkt den dadurch hervorgerufenen Eindruck der Uneindeutigkeit.Eine Art synästhetisches Sfumato erkennt Melanie Klier in der Bildbeschreibung Georg Heyms. Sie begründet dies hauptsächlich mit der aus einigen Tagebucheinträgen abgeleiteten These, Heym sei ein verhinderter Maler gewesen, weshalb er seine Bilder geschrieben hätte , sowie mit einer dem Sfumato verwandten Vorliebe Heyms für das Zwielicht, die Dämmerung, das Uneindeutige.Diese Arbeit geht einen anderen Weg als die Disseration Kliers. Zunächst werden verschiedene Erscheinungen des Diskursfeldes "Mona Lisa" in- und außerhalb der Heym'schen Novelle untersucht. Hierbei soll nicht so sehr der Frage nachgegangen werden, was Heym auch mit Sicherheit selbst gewusst und bei der Entstehung der Novelle berücksichtigt hatte, sondern welche Momente des Mona Lisa-Diskurses in der Heym'schen Novelle wiederentdeckt werden können.Zunächst wird das Gemälde Leonardos mit dem Gemälde, wie es in Heyms Novelle vorkommt, verglichen, da es hier einen interessanten und für die Erzählung höchst bedeutsamen Unterschied gibt.In diesem Abschnitt werden auch Aussagen aus LeonardosSchriften zur Malerei behandelt, die für die Novelle Heyms von Interesse sind.Dann wird auf die in der Mitte des 19. Jahrhunderts plötzlich einsetzende "Mona Lisa"-Begeisterung eingegangen. Es wird gezeigt, wie die Betrachtung des Diebs seiner Mona Lisa in der Tradition der romantischen Kunstbetrachtung um die Jahrhundertwende steht, in der es mehr um das Vorgestellte als um das tatsächlich Sichtbare ging.Schließlich wird untersucht, in wieweit die Liebesbeziehung zwischen dem Dieb und dem Gemälde in einer gewissen Tradition der Bildbetrachtung steht. Abschließend wird im Zusammenhang mit der Mona Lisa als Geliebte eine Deutung versucht, die Heyms Novelle als moderne Variation des antiken Pygmalion-Stoffs sieht.

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.