Beschreibung:
Linn Burchert ist Studentin des M.A.-Studiengangs "Vergleichende Literatur- und Kunstwissenschaft" an der Universität Potsdam. Ihr fachlicher Schwerpunkt liegt in der Verbindung (lebens-)künstlerischer, kultur- und naturwissenschaftlicher Diskurse.
Seit den 1990ern sind Interferenzen von Kunst und Wissenschaft zunehmend in das Interesse der Kunst- und Kulturwissenschaften sowie der Wissenschaftsgeschichte gerückt. Eine Folge der Erforschung solcher Grenzüberschreitungen ist, dass auch das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft neu hinterfragt wird: Stehen sie einander wirklich unvereinbar gegenüber oder sind sie einander mitunter näher als es den Anschein hat? Diese Arbeit untersucht Interferenzen im Sinne paradigmatischer Parallelen und Differenzen von Kunst und Wissenschaft am Beispiel Wassily Kandinskys und der Quantenphysik. Schließlich zeugt Kandinskys Werk nicht nur von einem neuen Kunst- und Bildverständnis, sondern auch von einer neuen Konzeption von Materie und Wirklichkeit, die er zeitlich parallel zur wissenschaftlichen Revolution der Quantenphysik entwickelt. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, gemeinsame Paradigmen von abstrakter Kunst und Neuer Physik zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu bestimmen.