Die Falle des Subjektiven - Psychologisches Erzählen in Henry James’ "Das Durchdrehen der Schraube"

Die Falle des Subjektiven - Psychologisches Erzählen in Henry James’ "Das Durchdrehen der Schraube"
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Artikel-Nr:
9783638692472
Veröffentl:
2007
Einband:
Paperback
Erscheinungsdatum:
18.07.2007
Seiten:
36
Autor:
Marcel Schaefer
Gewicht:
68 g
Format:
210x148x4 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, einseitig bedruckt, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Germanistisches Institut der RWTH-Aachen), Veranstaltung: Hauptseminar: Spiritismus, Okkultismus, Gnostizismus, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Henry James Erzählung Das Durchdrehen der Schraube gilt als eine der meistdiskutierten, umstrittensten Novellen der Literatur des 19. Jahrhunderts. Schon die kategoriale Einordnung erweist sich als schwierig; sicher handelt es sich einerseits um eine Geistergeschichte aber ist es nicht auch eine psychologische Tiefenstudie einer möglicherweise sexuell hysterischen, einer von viktorianischer Moral besessenen Gouvernante? Es stellt sich die Frage, ob die Geister wirklich sind, oder ob es sich um Wahnvorstellungen der Gouvernante handelt und gerade dass dies zu entscheiden unmöglich erscheint, macht James Novelle zu einem Meisterstück psychologischer Erzählkunst.
Das Durchdrehen der Schraube vereint die drei wesentlichen Themengebiete des Autors, nämlich Parapsychologie, individuelle Psyche und soziale Aspekte. "Eine höchst wunderbare, grausige, giftgetränkte kleine Geschichte" nannte Oscar Wilde die Erzählung und wies mit dem Wort "giftgetränkt" treffend auf den subtilen psychischen Horror hin, der sich gerade in dem verbirgt, was vage und unausgesprochen bleibt.
Diese Arbeit wird sich, unter Berücksichtigung unterschiedlicher Interpretationsansätze, mit der Ambiguität der Erzählung auseinandersetzen, sowie mit der zugrundeliegenden Erzählstruktur und der exakten Psychologisierung, wobei deutlich werden wird, dass Psychologie des Erzählens und Psyche der Charaktere in ,Das Durchdrehen der Schraube' eng miteinander verknüpft sind. Es wird die Frage nach der Realität gestellt werden und die ebenfalls umstrittene Frage nach der Beschaffenheit des Horrors innerhalb der Erzählung.
Henry James war Agnostiker. Seine Überzeugung von der Unerkennbarkeit des wahren Seins, der Wahrheit und der Wirklichkeit spiegelt sich in der Unlösbarkeit der Geschichte wider. Ebenso zeigt sie sich in der Ambivalenz der Symbolik, in den ambivalenten Empfindungen der Charaktere und in den diese Empfindungen symbolisch widerspiegelnden dämmrigen Lichtverhältnissen innerhalb der Erzählung. Eine endgültige Interpretation, eine Auflösung des Rätsels, dürfte so unwahrscheinlich sein, wie eine absolute Erkenntnis über die spirituellen, gnostischen oder religiösen Fragen der Welt.
Psychologie und Metapsychologie verflechten sich zu einem Knoten, den nur der Tod zu lösen vermag - ,Das Durchdrehen der Schraube' wird zu einem Spiegel des Mysteriums Welt.

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