Von der Antike bis in die Gegenwart partizipiert die Antigone an disparaten Denkmodellen geschlechtlicher, verwandtschaftlicher und ethisch-moralischer Konzepte. Aus literatur-und kulturwissenschaftlicher Perspektive betrachtet, lassen sich die Konstruktionen dieser Konzepte kritisch hinterfragen. Ines Böker untersucht die Entstehungsmöglichkeiten, Wandlungsprozesse und (kritischen) Implikationen von Antigone-Transformationen in dem Spannungsfeld der vielschichtigen theoretischen und literarischen Rezeptionsgeschichte. Trotz unterschiedlicher Positionen enthüllen die Untersuchungen der Antigone-Transformationen das, was die Antigone selbst aktiv gestaltet: Die Ethik der Widersetzlichkeit.
Die Studie eröffnet eine neue Perspektive auf Transformationen der Antigone im Spannungsfeld theoretischer Diskurse und literarischer Bearbeitungen auf dem Feld ethischer Fragestellungen. Dabei wird die Konstruktion und Überschreitung genderspezifischer, familienpolitischer und ethisch-moralischer Grenzen analysiert.
Antigone-Transformationen - Rezeption - Mythen- und Tragödienforschung - Topographien und Transgressionen - ethische Fragestellungen - Gender- und Verwandtschaftsmodelle - Literatur nach 1945 - Philosophische Antigone-Rezeption - Ästhetik und Ethik