Beschreibung:
Hans-Otto Dill ist Romanist und Professor für lateinamerikanische Literatur (Humboldt-Universität Berlin, Göttingen, Hamburg, Sao Paulo). Der Autor hat zahlreiche Bücher über lateinamerikanische Literatur sowie über Alexander von Humboldt geschrieben und ist Herausgeber von Sammelbänden zu Victor Klemperer, Rousseau und Fichte.
Der Autor verwendet «Aufklärung» statt als Epochenbegriff des 18. Jahrhunderts als menschlichen Subjektwerdungsprozess, nicht als Philosophie, sondern als praktisch-lebensweltliche Bewegung mit den Zielen Herrschaft der Vernunft, Toleranz, Rationalität, Gleichheit, Freiheit und Bürgerrechte. Er beschreibt Aufklärung nicht nur als Zeitverlauf, sondern als räumliche Erstreckung über West- und Mitteleuropa hinaus auf Balkan, Apennin und Pyrenäen sowie auf Nord- und Südamerika, also auf die okzidentalen bzw. semiokzidentalen Teile der Erdkugel. Aufklärung wird so zum globalisierenden Weltphänomen, dem Dill die Begriffe «Menschheit» und «Menschenrechte» zuordnet, womit aus nationalen bzw. historischen oder lokalen Identitäten eine universale, gesamtmenschheitliche Identität erwächst.
«Aufklärung» wird als menschliche Emanzipation mit den Kategorien Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Bürgerrechte beschrieben. Außer ihrer Geschichte wird ihre räumliche Ausdehnung über Europa, Nord- und Südamerika und die Menschheit erfasst und daraus der Begriff der Menschenrechte abgeleitet.
Inhalt: Aufklärung als Geschichte und Phänomenologie - Aufklärung als globale räumliche Erstreckung - Erde- und Weltbegriff der Aufklärung - Menschheitsbegriff und Menschenrechte - Mythos und Aufklärung im 20. Jahrhundert.