Beschreibung:
Ines-Erika Gillich studierte Rechtswissenschaften in Mainz mit Stationen in Speyer, Kuala Lumpur und Brüssel. Sie war Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Völker- und Europarecht, Internationales Wirtschaftsrecht der Universität Mainz, wo sie derzeit habilitiert.
Das Inter-Amerikanische Menschenrechtssystem kennt neben einer Menschenrechtskonvention auch eine Amerikanische Deklaration der Rechte und Pflichten des Menschen. Ursprünglich war diese ein rechtlich unverbindliches Bekenntnis zur Verbesserung des regionalen Menschenrechtsschutzes. Die Arbeit untersucht, ob sich diese Deklaration im Wege einer evolutiven Auslegung der OAS-Charta heute zu einem verbindlichen menschenrechtlichen Mindeststandard für alle OAS-Staaten verdichtet hat. Dabei wird die Praxis der OAS-Mitgliedsstaaten und Organe analysiert und die völkerrechtlichen Auslegungsregeln, insbesondere die spätere Übung, sowie das acquiescence-Prinzip dogmatisch vertieft behandelt. Die Arbeit wurde mit dem Forschungsförderpreis der Freunde der Universität Mainz e.V. ausgezeichnet.
Die Arbeit untersucht, inwieweit die Amerikanische Deklaration der Rechte und Pflichten des Menschen im Wege einer evolutiven bzw. dynamischen Auslegung anhand der nachfolgenden Praxis in Verbindung mit den menschenrechtlichen Normen der OAS-Charta allen OAS-Staaten bindende Menschenrechtsverpflichtungen auferlegt.
Inhalt: Inter-Amerikanisches Menschenrechtssystem - Amerikanische Deklaration der Rechte und Pflichten des Menschen - Amerikanische Menschenrechtskonvention - Inter-Amerikanische Kommission für Menschenrechte - Evolutive Vertragsauslegung - Dynamische Vertragsauslegung - Nachfolgende Praxis - Spätere Übung - Acquiescence - Persistent Objector.