Beschreibung:
Der Autor: Werner E. Gerabek wurde 1952 geboren. Er studierte an der Universität Würzburg die Fächer Germanistik, Geschichte, Soziologie und Medizingeschichte. Nach Bestehen des 1. und 2. Staatsexamens trat er 1986 in das Würzburger medizinhistorische Institut als wissenschaftlicher Mitarbeiter ein: 1988 Promotion über das Thema 'Naturphilosophie und Dichtung bei Jean Paul'; 1989 Ernennung zum Akademischen Rat; 1995 Habilitation im Fach 'Geschichte der Medizin' und Ernennung zum Privatdozenten; annähernd 100 Publikationen aus den Bereichen Medizin- bzw. Wissenschaftsgeschichte und Literaturwissenschaft.
Während seiner Würzburger Zeit (1803-1806) gelang es Schelling, einen überregionalen Kreis bedeutender Naturphilosophen und Ärzte aufzubauen, der die medizinische Diskussion damals in hohem Maße bestimmte. Nach der Analyse der Neuorganisation der Würzburger Universität (1802/03), die Schellings Berufung erst ermöglichte, widmet sich das Hauptkapitel den im Schelling-Kreis bevorzugten Themen über Ontogenese, Physiologie, Erregungstheorie, Mesmerismus, Physiognomik und Hirnforschung. Die Resultate der Studie (z.B. Nachweis des hohen Stellenwertes einer empirischen Methodik in der damaligen Heilkunde; Revision früherer Auffassungen von der Medizin der Romantik) beruhen maßgeblich auf der Auswertung von zeitgenössischen Quellen, die der Verfasser in vielen Fällen erstmals edierte.
Aus dem Inhalt: Schellings Berufung nach Würzburg 1803 - Seine Veröffentlichungstätigkeit - Gelehrtenzwist - Der die damalige medizinische Diskussion in Deutschland stark beeinflussende Schelling-Kreis, seine kontrovers diskutierten Themen: Empirie in der Medizin, physiologische Probleme, Brownianismus - Schelling als Wissenschaftsorganisator.