Beschreibung:
Der Autor: Gilbert Heß, 1969 in Marburg an der Lahn geboren, studierte ab 1990 an der Ludwig Maximilians-Universität in München Deutsch und Geschichte. Nach dem Abschluß des Magister Artium 1995 promovierte er 2001 und ist derzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Rahmen des geisteswissenschaftlichen Sonderforschungsbereichs «Pluralisierung und Autorität» an der Universität München beschäftigt.
Stammbücher bilden eine bislang von der germanistischen Forschung vernachlässigte Textgattung. Anhand der Interpretation des Albums Herzog Augusts des Jüngeren, des Gründers der Wolfenbütteler Bibliothek, wird ein Befragungs- und Interpretationsmodell entwickelt, das es auch der interdisziplinären Forschung erlaubt, Stammbucheinträge philologisch gezielt zu erfassen und für weiterführende Fragestellungen zu nutzen. Unterschiedliche Formen und Funktionen der Textproduktion und der durch sie bedingten Bedeutungskonstituierung werden in ihrer Abhängigkeit von historischen, biographischen und intertextuellen Faktoren analysiert. Hierbei geraten Rezeptionsvorgänge früh-neuzeitlicher Poetik ebenso wie die bedeutungsstiftende Funktion der Emblematik in den Blick.
Aus dem Inhalt: Die beiden Alben Herzog Augusts - Das Gelehrtenstammbuch - Intertextualitätstheorien - Intertextualität in der Frühen Neuzeit - Das Zitat - Intertextualität im Stammbuch - Syntagmatische Strukturen innerhalb des Einzeleintrags - Voraussetzungen und Bestandteile des Stammbucheintrags - Funktionalisierung von Emblemen.