Beschreibung:
Die Autorin: Claudia Piras (Jahrgang 1966) studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie, Romanistik und Kunstgeschichte in Berlin und Düsseldorf. Sie arbeitet als Übersetzerin, Autorin und Rechercheurin in Köln.
Die multi-methodisch arbeitende Relektüre des platonischen Symposion, die hier in Angriff genommen wird, stellt drei Problemkomplexe in den Mittelpunkt: die Kritik Platons am Mythos und am mündlich Tradierten, seine tiefe Skepsis hinsichtlich der Vermittelbarkeit von Wissensinhalten - und den für die europäische Geistesgeschichte nicht unbedeutenden Versuch, qua Sublimierung des Eros eine gründliche Verdrängung des Körperlichen theoretisch zu fundieren und die Sprache der Liebe philosophisch nutzbar zu machen. Diese "Umdeutung" und "Bereinigung" des Erotischen betrifft, wie insbesondere die Analyse der Diotima-Rede zeigt, gleichzeitig den Bereich des Weiblichen.
Aus dem Inhalt: Die platonische Schrift- und Gedächtniskritik in der Textgestalt des Symposion - Der Erzähler des Symposion - Die verschiedenen Reden über den Eros - Die schrittweise Entmachtung des einstmals göttlichen erotischen Prinzips - Die Sphäre des Weiblichen - Freud, Lacan, Heidegger.