Beschreibung:
Dr. med. Luc Ciompi, em. Professor für Psychiatrie, baute von 1963 an die sozialpsychiatrischen Dienste der Universitätsklinik Lausanne auf, seit 1977 Ordinarius und Direktor der Sozialpsychiatrischen Universitätsklinik Bern, Begründer der therapeutischen Wohngemeinschaft 'Soteria Bern'. Nach seiner Emeritierung 1994 war er Gastprofessor am Konrad-Lorenz-Institut für Evolutions- und Kognitionsforschung in Altenberg bei Wien.
Psychiatrie am Scheideweg charakterisiert die gegenwärtige Situation der Psychiatrie, welche sich aus einer klinisch ganzheitlichen, auf die Person des Kranken orientierten Grundhaltung, in mehrere Einzeldisziplinen aufzulösen droht mit der Gefahr einer Verabsolutierung psycho- und soziodynamischer bzw. biologischer Aspekte. Namhafte, erfahrene Forscher und Lehrer versuchen aus ihrer ganz persönlichen Perspektive aufzuzeigen, was erhaltenswert erscheint und was nur "überflüssiger Ballast" ist. Im einzelnen werden die für eine humane Medizin wichtigen Aspekte der Alterspsychiatrie, der Psychotherapie, der Beziehung zur Psychosomatik, der Kunst in der Psychopathologie, der zentralen Stellung des Menschenbildes für die psychiatrische Praxis, der systemisch-therapeutischen Erfahrungen der Geisteskrankheit, und anderer Gebiete der Psychiatrie dargestellt.
Geschichtliche Wandlungen medizinischen Denkens und ihre Bedeutung für die Gerontopsychiatrie.- "Schwere" Psychiatrie und Familie.- Psychiatrie und Psychosomatik - Endogene Psychosen und Psychomatosen früher und heute.- Die psychiatrische Klinik heute und morgen - Ein Vergleich zwischen Italien und der Schweiz.- Kunst und Psychopathologie - ein Gegensatz?.- Wie schaut die gegenwärtige Psychiatrie den Menschen an?.- Die Idee der Geisteskrankheit im Lichte systemisch-therapeutischer Erfahrung.- Psychiatrie ohne Psychodynamik und ohne Psychotherapie?.- Die soziale Dimension - unentrinnbar, unverzichtbar! (Gezeigt am Beispiel der Schizophrenie).- Die Psychiatrie am Ende des 20. Jahrhunderts.