Beschreibung:
Kerschensteiners ›Arbeitsschulgedanke‹ war eine radikale Abkehr von der traditionellen Buchschule und hat zu heftigen Debatten bis in die heutige Zeit geführt. Das Werk ist von 1911 bis 1928 in 7 Auflagen erschienen und wurde in elf europäische und drei asiatische Sprachen übersetzt.
Als Schlagwort entfaltete die ›Arbeitsschule‹ weit über Deutschland hinaus internationale Wirksamkeit und machte Kerschensteiner zum herausragenden Repräsentanten des Anliegens, Arbeit für die Bildung fruchtbar zu machen. Erste Aufgabe der öffentlichen Erziehung sei es, die Berufsbildung des Einzelnen zu gewährleisten bzw. vorzubereiten. Mit Berufung auf Pestalozzi wird hierbei die Bedeutung der manuellen Arbeit für jeden Einzelnen im Erziehungsprozess sowie die bedeutsame Rolle der körperlichen Arbeit einer Mehrzahl von Menschen im Gemeinwesen hervorgehoben. Arbeit sei Charakterbildung, »Formgebung des ganzen Menschen von innen heraus«. Ihre versittlichende Wirkung zeige sich in der Entstehung eines Arbeitsethos. Aus dem Geiste der Arbeitsgemeinschaft erwachse die Versittlichung des großen Gemeinwesens. Die Arbeitsschule erfülle so die Forderung einer staatsbürgerlichen Erziehung.