Beschreibung:
Dr. Dieter Gessner, geb. 1940, arbeitete bei der Zeitschrift 'Der Spiegel' als Dokumentationsjournalist. Er veröffentlichte u. a. 'Agrarverbände in der Weimarer Republik. Wirtschaftliche und soziale Voraussetzungen agrarkonservativer Politik vor 1933' und bei der WBG 'Das Ende der Weimarer Republik' (Erträge der Forschung).
Die von Anfang an prekären Bedingungen der ersten deutschen Republik und die zusätzlichen Belastungen infolge der Weltwirtschaftskrise führten zur schwersten Staatskrise der neueren deutschen Geschichte, die in kurzer Zeit das liberal-demokratische Regierungssystem zunächst aushöhlte und anschließend in eine uneingeschränkte Diktatur verwandelte. Entlang der Stationen 'Revolution und Friedensschluss', 'Kriegsfolgen und Krisen' und 'Ende von Weimar' entfaltet Dieter Gessner die zentralen Forschungskontroversen. Sie kreisen um die Fragen nach der Bedeutung der Weltwirtschaftskrise, um die Rolle der Arbeiterbewegung, den Weimarer Antisemitismus und das Spannungsfeld von Anti-Modernismus, Rationalität und Modernität ebenso wie um die Ursachen des Endes der Weimarer Republik und das Wählerpotenzial der NSDAP.
"Dieselben Gründe, die die Republik scheitern ließen, haben das 'Dritte Reich' ermöglicht. So sind dann alle Fragen nach Weimar auch Fragen nach dem Deutschland der Jahre 1933 bis 1945.' In dieser Verbindung gründet das besondere Interesse, das die Historiographie der ersten deutschen Republik entgegenbringt.Dieter Gessner stellt die zentralen Forschungskontroversen zur Weimarer Republik problem-orientiert und ausgewogen dar und verweist, die Diskussion kritisch bilanzierend, auf Deside-rate der Forschung und Entwicklungsperspektiven.