Tafeln in Deutschland

Tafeln in Deutschland
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Aspekte einer sozialen Bewegung zwischen Nahrungsmittelumverteilung und Armutsintervention
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Artikel-Nr:
9783531916422
Veröffentl:
2009
Einband:
eBook
Seiten:
300
Autor:
Stefan Selke
eBook Typ:
PDF
eBook Format:
Reflowable eBook
Kopierschutz:
Digital Watermark [Social-DRM]
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Tafeln und Gesellschaft. Soziologische Analyse eines polymorphen Phänomens Stefan Selke Zusammenfassung Der erste, meist lobende Blick auf Lebensmitteltafeln hat aus soziologischer Perspektive nicht lange Bestand. Eine umfassende Analyse ist längst überfällig, denn Tafeln werden die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland noch lange begleiten. Sie sind zugleich Zeugnis und Erzeugnis eines tiefgreifenden Wandels, der bisher nur in Konturen sichtbar wurde. In diesem einleitenden Beitrag werden daher die teils ambivalenten Funktionen von Tafeln für die Gesellschaft dargestellt sowie der Erfolg von Tafeln analysiert. Die Beiträge dieses Sammelbandes demonstrieren bereits in Ansätzen, in welche Richtung eine wissenschaftliche Begleitung der Tafelbewegung gehen kann und welchen Mehrwert sie verspricht. 1. Konvergenz von Krise und Kraftakt Die Tafeln in Deutschland sind der gesellschaftliche Ort, an dem sich die Sch- tenseiten des Kapitalismus und die Andeutungen moralischer Empörung über- gern. Scheinbar synergetisch konvergieren gegenwärtig zwei Entwicklungen: Auf der einen Seite die um sich greifende wirtschaftliche Krise. Auf der anderen Seite der fast unheimliche Erfolg der Lebensmitteltafeln (kurz: Tafeln) in Deutschland. Wichtigstes Ziel des vorliegenden Sammelbandes ist es, diese Wechselwirkung zu analysieren. Damit soll der Praxis der Tafeln eine differ- zierte Betrachtung sowie gesamtgesellschaftliche Bewertung gegenübergestellt werden. Um dafür einen gemeinsamen Ausgangspunkt zu schaffen und unnötige Wiederholungen zu vermeiden, erfolgt zunächst eine skizzenhafte Darstellung des Untersuchungsgegenstandes. 10 Stefan Selke Vorverständigung über Tafeln Tafeln sammeln unverkäufliche Lebensmittel bei Lebensmittelspendern ein und verteilen diese. Die Lebensmittel stammen aus der Überproduktion der Lebe- mittelbranche, oder es sind Waren, deren Haltbarkeitsdatum abläuft.
Der Band liefert fundierte Hintergrundinformationen zu einem sich stetig ausbreitenden Massenphänomen in Deutschland: Lebensmitteltafeln. Meist ehrenamtliche Helfer versorgen mittlerweile fast eine Million Menschen mit Lebensmitteln aus der Überproduktion der Lebensmittelbranche.
Die in diesem Band versammelten Beiträge legen den Grundstein für das neue Forschungsfeld "Interdisziplinäre Tafelforschung". Tafeln werden dabei aus soziologischer, sozialpolitischer, politikwissenschaftlicher, ernährungswissenschaftlicher, historischer und tafelinterner Perspektive analysiert und eingeordnet.
Tafeln und Gesellschaft. Soziologische Analyse eines polymorphen Phänomens Stefan Selke Zusammenfassung Der erste, meist lobende Blick auf Lebensmitteltafeln hat aus soziologischer Perspektive nicht lange Bestand. Eine umfassende Analyse ist längst überfällig, denn Tafeln werden die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland noch lange begleiten. Sie sind zugleich Zeugnis und Erzeugnis eines tiefgreifenden Wandels, der bisher nur in Konturen sichtbar wurde. In diesem einleitenden Beitrag werden daher die teils ambivalenten Funktionen von Tafeln für die Gesellschaft dargestellt sowie der Erfolg von Tafeln analysiert. Die Beiträge dieses Sammelbandes demonstrieren bereits in Ansätzen, in welche Richtung eine wissenschaftliche Begleitung der Tafelbewegung gehen kann und welchen Mehrwert sie verspricht. 1. Konvergenz von Krise und Kraftakt Die Tafeln in Deutschland sind der gesellschaftliche Ort, an dem sich die Sch- tenseiten des Kapitalismus und die Andeutungen moralischer Empörung über- gern. Scheinbar synergetisch konvergieren gegenwärtig zwei Entwicklungen: Auf der einen Seite die um sich greifende wirtschaftliche Krise. Auf der anderen Seite der fast unheimliche Erfolg der Lebensmitteltafeln (kurz: Tafeln) in Deutschland. Wichtigstes Ziel des vorliegenden Sammelbandes ist es, diese Wechselwirkung zu analysieren. Damit soll der Praxis der Tafeln eine differ- zierte Betrachtung sowie gesamtgesellschaftliche Bewertung gegenübergestellt werden. Um dafür einen gemeinsamen Ausgangspunkt zu schaffen und unnötige Wiederholungen zu vermeiden, erfolgt zunächst eine skizzenhafte Darstellung des Untersuchungsgegenstandes. 10 Stefan Selke Vorverständigung über Tafeln Tafeln sammeln unverkäufliche Lebensmittel bei Lebensmittelspendern ein undverteilen diese. Die Lebensmittel stammen aus der Überproduktion der Lebe- mittelbranche, oder es sind Waren, deren Haltbarkeitsdatum abläuft.
Tafeln und Gesellschaft. Soziologische Analyse eines polymorphen Phänomens.- Einordnung der Tafeln.- Historische Vorläufer der Lebensmitteltafeln in Deutschland.- Die Tafeln zwischen Konsumismus und ‚Überflüssigkeit‘. Zur Perspektive einer Soziologie des Überflusses.- Ernährungsarmut und „Tafelarbeit“ in Deutschland. Distributionspolitische Hintergründe und nonprofit-basierte Lösungsstrategien.- Das Unbehagen in der Gesellschaft. Soziale Ungleichheiten und Ungerechtigkeitserfahrungen in Deutschland.- Tafeln und der Abbau des Sozialstaates.- Die Tafeln und der bürgergesellschaftliche Diskurs aus gouvernementalistischer Perspektive.- Fallstudien zu Tafeln.- Die Berliner Tafel zwischen Sozialstaatsabbau und neuer Armenfürsorge.- Kosten gesunder Ernährung für Kinder und Jugendliche im Kontext der Tafeln.- Ernährungsarmut als Ausdruck sozialer Ungleichheit. Die Hilfsprojekte ‚Arche‘ und ‚Berliner Tafel‘ für Kinder und Jugendliche in Berlin.- Gender works im ehrenamtlichen Engagement einer Tafel.- Positionen zu Tafeln.- Tafelarbeit als aktivierende Sozialarbeit statt Versorgung.- Es geht auch anders – Nach der Routine kommt die Vielfalt.- Zwischen Armutszeugnis und Notwendigkeit – Das Konzept Tafel plus.- Mit der sozialen Frage kehrt die Barmherzigkeit zurück – Gegen die Vertafelung der Gesellschaft.- Das Leiden der Anderen – Die Rolle der Tafeln zwischen Armutskonstruktion und Armutsbekämpfung.

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