Das Geflecht aktiver Bürger

Das Geflecht aktiver Bürger
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'Kohlen' - eine Stadtstudie zur Zivilgesellschaft im Ruhrgebiet
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42,99 €* eBook

Artikel-Nr:
9783531909271
Veröffentl:
2008
Einband:
eBook
Seiten:
246
Autor:
Andreas Dörner
eBook Typ:
PDF
eBook Format:
Reflowable eBook
Kopierschutz:
Digital Watermark [Social-DRM]
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

1 Einleitung Die Jahrtausendwende markierte den bisherigen Höhepunkt der öffentlichen Diskussion über Bürgergesellschaft, Zivilgesellschaft und neue Entwicklun- möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements in Deutschland. Die Thematik war aus zwei Gründen genau zu diesem Zeitpunkt von der Politik entdeckt w- den. Zum einen wurden die Grenzen der Finanzierbarkeit staatlicher Gestaltung in einer Gesellschaft erkennbar, die lernen musste, trotz florierender Wirtschaft mit einem erheblichen Sockel von Dauerarbeitslosen zu leben. Zum anderen suchte man Mittel und Wege, der weit um sich greifenden Politikverdrossenheit in der Bevölkerung entgegenzusteuern, die mögliche Gefahren politischer Des- tegration am Horizont aufscheinen ließ. Die Zauberformel „Bürgergesellschaft“ bzw. „Zivilgesellschaft“ ließ Abhilfe in beiden Richtungen erhoffen: Wenn die Bürger selbstgesteuert Dinge etwa auf dem sozialpolitischen Feld in Angriff nehmen, dann ersetzen sie dabei potentiell einen Teil des teuren staatlichen Handelns und sind gleichzeitig noch politisch aktiv und somit besser integriert im Gemeinwesen. Daher wurde 1999 auf gemeinsamen Antrag aller Fraktionen hin eine - quete-Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ eingesetzt, um Strategien zur Förderung freiwilliger bzw. ehrenamtlicher Arbeit zu eruie- 1 ren . Und nur ein Jahr später trat der amtierende Bundeskanzler Gerhard Sch- der mit einem Papier über die „zivile Bürgergesellschaft“ an die Öffentlichkeit, in dem er eine Rückkehr des Politischen beschwor und diese verband mit der Verabschiedung des alten sozialdemokratischen Glaubens, „mehr Staat“ verb- ge automatisch eine bessere Politik. „In Wirklichkeit führt ein immer größerer ‚Verantwortungs-Imperialismus’ des Staates gegenüber der Gesellschaft gera- wegs zur Abschaffung des Politischen“ (Schröder 2000: 202).
Das Buch präsentiert die Ergebnisse einer explorativen Stadtstudie über die Funktionsweise von Bürgergesellschaft vor Ort. Am Beispiel einer Mittelstadt am nördlichen Rand des Ruhrgebiets wird aufgezeigt, warum sich Akteure engagieren, welche Rolle posttraditionale Gemeinschaften dabei spielen, welche Karrieremuster in der Bürgergesellschaft greifen und wie sich Strukturen sozialer Ungleichheit bemerkbar machen. Vor allem aber wird sichtbar, dass die Funktionsfähigkeit von Zivilgesellschaft vor Ort angewiesen ist auf enge Vernetzungen zwischen Akteuren und Organisationen sowie auf eine ausgeprägte Kooperationskultur.
1 Einleitung Die Jahrtausendwende markierte den bisherigen Höhepunkt der öffentlichen Diskussion über Bürgergesellschaft, Zivilgesellschaft und neue Entwicklun- möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements in Deutschland. Die Thematik war aus zwei Gründen genau zu diesem Zeitpunkt von der Politik entdeckt w- den. Zum einen wurden die Grenzen der Finanzierbarkeit staatlicher Gestaltung in einer Gesellschaft erkennbar, die lernen musste, trotz florierender Wirtschaft mit einem erheblichen Sockel von Dauerarbeitslosen zu leben. Zum anderen suchte man Mittel und Wege, der weit um sich greifenden Politikverdrossenheit in der Bevölkerung entgegenzusteuern, die mögliche Gefahren politischer Des- tegration am Horizont aufscheinen ließ. Die Zauberformel „Bürgergesellschaft“ bzw. „Zivilgesellschaft“ ließ Abhilfe in beiden Richtungen erhoffen: Wenn die Bürger selbstgesteuert Dinge etwa auf dem sozialpolitischen Feld in Angriff nehmen, dann ersetzen sie dabei potentiell einen Teil des teuren staatlichen Handelns und sind gleichzeitig noch politisch aktiv und somit besser integriert im Gemeinwesen. Daher wurde 1999 auf gemeinsamen Antrag aller Fraktionen hin eine - quete-Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ eingesetzt, um Strategien zur Förderung freiwilliger bzw. ehrenamtlicher Arbeit zu eruie- 1 ren . Und nur ein Jahr später trat der amtierende Bundeskanzler Gerhard Sch- der mit einem Papier über die „zivile Bürgergesellschaft“ an die Öffentlichkeit, in dem er eine Rückkehr des Politischen beschwor und diese verband mit der Verabschiedung des alten sozialdemokratischen Glaubens, „mehr Staat“ verb- ge automatisch eine bessere Politik. „In Wirklichkeit führt ein immer größerer ‚Verantwortungs-Imperialismus’ desStaates gegenüber der Gesellschaft gera- wegs zur Abschaffung des Politischen“ (Schröder 2000: 202).
Grundlagen und Stand der Forschung.- Ziele und Fragestellung der Studie.- Methoden und Vorgehen.- Ergebnisse.- Zusammenfassung und Perspektiven.

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