Zur Kritik europäischer Hochschulpolitik

Zur Kritik europäischer Hochschulpolitik
Forschung und Lehre unter Kuratel betriebswirtschaftlicher Denkmuster
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Artikel-Nr:
9783531163147
Veröffentl:
2009
Seiten:
233
Autor:
Paul Kellermann
Gewicht:
360 g
Format:
210x168x32 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Prof. Dr. Paul Kellermann lehrt Arbeits- und Wirtschaftssoziologie an der Universität Klagenfurt.
Dr. Manfred Boni ist derzeit an der Universitätsbibliothek Wuppertal tätig.
Dr. Elisabeth Meyer-Renschhausen ist Privatdozentin am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin.
Zu Beginn des Wintersemesters 2008/2009 verzeichnet die Hochschulrektor- konferenz in Deutschland 80 staatlich anerkannte Hochschulen in privater T- gerschaft, von denen immerhin neun Universitäten das Promotionsrecht zuer- 1 kannt wurde. Obwohl an diesen Universitäten und Fachhochschulen nur etwa 2 drei Prozent aller Studierenden eingeschrieben sind, ist ihre Leitungsform, ihre Unternehmensführung, stilbildend auch für die staatlichen Hochschulen. Statt Verwaltung als Behörden ist ihr Management als Unternehmen das Ideal und neue Paradigma: Im Wettbewerb untereinander sollen und wollen sie Alleinst- lungsmerkmale entwickeln, aus wissenschaftlichem Reputationskapital wirk- ches Geldkapital durch neue Formen der Hochschulfinanzierung generieren, einen Bildungsmarkt aufbauen und an und auf ihm bestehen. Das betriebswirtschaftliche Leitbild tritt auf den Plan in einer Zeit, in der notwendige hochschulpolitische und -didaktische Reformen erneut anstehen. Die Bologna-Erklärung (1999) soll einen gemeinsamen europäischen Ho- schulraum schaffen, der die Mobilität für Studierende und Graduierte erleichtert, der Nachfrage des Arbeitsmarkts nach hoch qualifizierten Kräften entspricht und in der weltweiten Konkurrenz um Studierende und Ressourcen besteht. Überdies versuchen die Reformen an den Hochschulen eine Antwort zu geben auf die Krise der überkommenen Hochschulorganisation, die - so der Vorwurf - zunehmend weniger vermochte, die erforderlichen Leistungen für im globalen Wettbewerb stehende Volkswirtschaften zu erbringen.
Zur aktuellen Entwicklung der Hochschulpolitik
Obwohl Bildung, Schulen und Universitäten im Rahmen gesellschaftlicher Arbeitsteilung eigene Ziele und Aufgaben haben, werden sie zunehmend betriebswirtschaftlichen Funktionen und Methoden unterworfen, um auf Märkten und in Konkurrenzen profitabel zu sein. Zu kritisieren ist diese einseitige Ausrichtung, weil sie das Leben allgemein, Kultur im Besonderen, verarmen lässt.
Bologna-Prozess und die aktuelle Hochschulentwicklung.- Bologna: Die Leere des europäischen Hochschulraums.- Kann man die Aufklärung kommerzialisieren?.- Geschäft versus Wissenschaft, Ausbildung versus Studium - Zur Instrumentalisierung von Hochschulbildung und Universität.- Technokratisierung durch Selbstentmachtung: Anmerkungen zum Versagen der wissenschaftlichen Profession und eine alternative Antwort auf die Probleme der Hochschule heute.- Die psychotische Universität: Sozioanalytische Perspektive einer Organisation im verordneten Wandel.- Von Fall zu Fall: Praxisberichte.- Gutes Geld für gute Wissenschaft? Über die Reform der Hochschulfinanzierung in Nordrhein-Westfalen.- Ausflug nach Formalistan.- Die Vermessung der wissenschaftlichen Landschaft.- ECTS: Die Workload-Problematik.- "Bologna" in Theorie und Praxis - ein europäisches Projekt im Lichte lokaler Erfahrungen an der LFU Innsbruck.- Die Prekarisierung des akademischen Mittelbaus.- Ausschluss der Elite.- Wissenschaftlich Beschäftigte als Verlierer der Hochschulreformen Die Prekarisierung der Beschäftigungsverhältnisse des wissenschaftlichen Mittelbaus am Beispiel Nordrhein-Westfalens.- Ausbeutung an Hochschulen.

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