Beschreibung:
Katrin Schnettler promoviert im Fachbereich Journalistk der Universität Dortmund zum Thema Ansprüche von Studierenden zum Thema Wirtschaftsberichterstattung" und ist verantwortliche Redakteurin der Mitarbeiterzeitschrift eines großen Möbelhauses.
In ihrer Gesamtheit bewerten die Befragten die Artikel der Aufbereitungsart "lokaler Bezug" eindeutig am besten und würden diese Texte auch am ehesten lesen. Die Ursachen dafür sind die Vertrautheit, die übers Lokale entsteht, der persönliche Bezug der Befragten zum Inhalt sowie eine relativ große Nützlich keit der Texte. Berichte der Aufbereitungsart "Nutzwert" werden dementspre chend ebenfalls relativ gut bewertet. Sie dürfen allerdings die Schüler nicht mit einem Übermaß von Tips, Daten und Informationen überfordern. Die informati onsärmeren Jugend- und Unterhaltungstexte werden hingegen nur akzeptiert bei Themen, bei denen die Schüler nicht so viele Informationen erwarten. Das Thema "Bewerbung für einen Ausbildungsplatz" scheint die hohen Er wartungen der befragten Jugendlichen eher enttäuscht zu haben. Offenbar su chen sie bei Texten zu diesem Thema konkrete Hilfestellung auf dem Weg zu ihrem persönlichen Traumberuf. Dies kann ein Artikel natürlich nur in Einzel fällen leisten. Außerdem scheint "Bewerbung" etwas Beunruhigendes für die Jugendlichen zu sein, denn es macht ihnen wenig Spaß, darüber zu lesen. Beim Thema 2, "Ausbildung im Ausland", sticht der unterhaltsame Beitrag hervo- offenbar paart sich in ihm auf gelungene Weise Information mit Unterhaltung. Beim Thema "Billig verreisen" fällt auf, dass Nutzwert eine Sache der Dosie rung ist. Der nützliche Artikel zu diesem Gebiet enthält offenbar bereits für einige Jugendliche zu viele Informationen. Sowohl bei den Texten zum Thema "Nebenjob" als auch bei denen zum Thema "Bewerbung" steht die Information weit im Vordergrund, Lesespaß ist weniger wichtig.
Wie kann man Jugendliche für Wirtschaftsthemen interessieren?
Seit langem ist es bekannt, dass das Wirtschaftsressort in Tageszeitungen sehr schlechte Nutzungsquoten hat. In diesem Ressort werden die Nachwuchsprobleme der regionalen Tageszeitungen besonders deutlich. Doch wer die "Spielregeln" der Ökonomie nicht kennt, kann sich nur schwer in unserer Gesellschaft behaupten. Gerade Jugendliche sind auf Wirtschaftsinformationen angewiesen, beispielsweise bei der Berufswahl.Das Buch stellt Strategien vor, mit welcher Art von Journalismus junge Leute für das Wirtschaftsressort interessiert werden können. Basis ist eine empirische Untersuchung zur Frage, wie Schüler mit Wirtschaftsinformationen umgehen. Ergebnis: Artikel mit hohem Nutzwert und mit Lokalbezug kommen bei der Zielgruppe am besten an, Unterhaltsamkeit oder Jugendorientierung allein reichen nicht aus. Wirtschaftsjournalisten können daraus lernen: Den Schülern ist vor allem an konkret verwertbaren Informationen gelegen. Wer einen Bezug zur aktuellen Lebenssituation der Jugendlichen herstellt, kann auch abstrakte Wirtschaftsthemen erfolgreich vermitteln.
I Inhalt.- 1 Zeitung, nein danke?.- 2 Warum Zeitung lesen?.- 2.1 Warum Wirtschaft lesen?.- 2.2 Jugend- eine Definition.- 2.3 Jugendliche heute.- 2.4 Wie Jugendliche Medien nutzen.- 2.5 Das Jugendproblem der Tageszeitungen.- 2.6 Das Jugendproblem im Ressort Wirtschaft.- 3 Die praktische Untersuchung.- 3.1 Die erste Befragungsstufe.- 3.2 Die zweite Befragungsstufe.- 4 Jugend und Tageszeitung.- 4.1 Themeninteressen.- 4.2 Leseverhalten.- 4.3 Interesse an den Zeitungsressorts.- 4.4 Das Image der Zeitung.- 4.5 Der ideale Artikel.- 5 Wirtschaftsartikel im Urteil der Jugendlichen.- 5.1 Die Aufbereitungsarten.- 5.2 Thema 1: "Bewerbung".- 5.3 Thema 2: "Ausbildung im Ausland".- 5.4 Thema 3: "Billig verreisen".- 5.5 Thema 4: "Nebenjobs für Schüler".- 5.6 Zuordnung zu den Ressorts.- 5.7 Überschriften.- 5.8 Zusammenfassung.- 6 Die Meinung der Experten.- 6.1 Zusammenfassung der Gespräche.- 6.2 Schlussfolgerung.- 7 Konsequenzen für den Journalismus.- 8 Fazit und Ausblick.- II Literaturverzeichnis.- III Anhang.