Psychiatrie und Gesellschaft

Psychiatrie und Gesellschaft
Psychiatrische Einweisungspraxis im "Dritten Reich", in der DDR und der Bundesrepublik 1941-1963
Nicht lieferbar | Lieferzeit: Nicht lieferbar I

75,00 €*

Alle Preise inkl. MwSt. | Versandkostenfrei
Artikel-Nr:
9783525352007
Veröffentl:
2017
Seiten:
365
Autor:
Stefanie Coché
Gewicht:
741 g
Format:
237x160x32 mm
Serie:
218, Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Dr. Stefanie Coché ist Akademische Rätin am Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Dr. Alexander Nützenadel ist Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin.

Dr. Gunilla Budde ist Professorin für Deutsche und Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und Vizepräsidentin an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

Dr. Dieter Gosewinkel ist Privatdozent für Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin.

Prof. Dr. Hans-Peter Ullmann ist Professor für Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universität Köln.

Prof. Dr. Paul Nolte ist Professor für Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt Zeitgeschichte an der Freien Universität Berlin.
Die Studie befasst sich aus vergleichender Perspektive mit der Geschichte der Psychiatrie im Nationalsozialismus, der Bundesrepublik und der DDR im Zeitraum von 1941 bis 1963. Im Mittelpunkt der Studie steht die Praxis der Einweisung in psychiatrische Anstalten, die als Prozess der Abgrenzung und der Definition gesellschaftlicher Normalitätsstandards ex negativo begriffen wird.Psychiatrische Anstalten eignen sich in besonderem Maße als Untersuchungsobjekt, da sie Menschen, die auf unterschiedliche Weise den zeitspezifischen Normalitätserwartungen nicht entsprechen, von der »Gesellschaft« trennen. Die besondere Relevanz der Frage, ob ein Mensch (zwangs-)psychiatrisiert und in eine Anstalt eingewiesen wird, liegt darin, dass es sich hierbei um eine der folgenreichsten »Verhandlungen« über Normalität in modernen Gesellschaften handelt. In diesem Prozess wird über die Freiheit, Autonomie und Lebenschancen von Individuen ebenso befunden wie über das gesellschaftliche Verständnis von Krankheit und Gesundheit, Normalität, Sicherheit und »Sittlichkeit«. Diese Studie rekonstruiert die psychiatrische Einweisungspraxis auf der Grundlage von 1424 Patientenakten, Regularien, Kostendiskussionen sowie psychiatrischen Lehrbüchern und Zeitschriften. Über eine Kombination wissenschafts-, justiz- und alltagsgeschichtlicher Perspektiven leistet sie einen Beitrag zur deutschen Gesellschaftsgeschichte, indem sie die Verhältnisse in beiden »totalitären« Diktaturen und der westdeutschen Nachkriegsdemokratie im Zusammenhang thematisiert.
Die Studie untersucht die Geschichte der Psychiatrie im Nationalsozialismus, der Bundesrepublik und der DDR im Zeitraum von 1941 bis 1963.

Wie wurde im Nationalsozialismus, in der DDR und in der BRD über die Einweisung von Menschen in eine psychiatrische Anstalt entschieden?
Die Praxis der psychiatrischen Einweisung dient einem Prozess der Abgrenzung von gesellschaftlichen und »sittlichen« Normen. Stefanie Coché untersucht auf der Grundlage von 1424 Patientenakten, Regularien, Kostendiskussionen sowie psychiatrischen Lehrbüchern und Zeitschriften, wie im Nationalsozialismus, der Bundesrepublik und in der DDR über Normalität verhandelt und über Freiheit, Autonomie und Lebenschancen eines Individuums befunden wurde. Diese vergleichende Studie leistet damit einen Beitrag zur deutschen Gesellschaftsgeschichte, indem sie die Verhältnisse in den unterschiedlichen politischen Systemen thematisiert.

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.