Poesie und Wissen

Poesie und Wissen
Die Entstehung des ästhetischen Bewußtseins und der philologischen Erkenntnis
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Artikel-Nr:
9783518293799
Veröffentl:
2005
Seiten:
280
Autor:
Heinz Schlaffer
Gewicht:
166 g
Format:
176x108x15 mm
Serie:
1779, suhrkamp taschenbuch wissenschaft
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Heinz Schlaffer, geboren 1939, war Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Stuttgart. 2008 wurde er mit dem Heinrich-Heine-Preis ausgezeichnet.

Der akademisch geregelte Umgang mit Fiktionen heißt heute »Literaturwissenschaft«. Um zu begreifen, worin deren besondere kulturelle Aufgabe besteht, gehen Heinz Schlaffers Nachforschungen bis zu den Anfängen des Wissens über Poesie zurück, ja weiter noch bis in jene Zeit, da es solch ein Wissen gar nicht gab. Erst in der griechischen Zivilisation gerät die Dichtung in Verdacht, Fiktion, wenn nicht Lüge zu sein. Seitdem kann Dichtung, die einst das privilegierte Medium des Wissens gewesen war, selbst zum Gegenstand der Wissenschaft werden. Nun dürfen sich die Leser auf Fiktionen einlassen, ohne sich entscheiden zu müssen, ob sie diese glauben oder verwerfen sollen. Ein solcher ästhetischer Zustand verspricht Sinn und löst das Versprechen glücklicherweise nicht ein.

Es gilt als selbstverständlich und muß dennoch verwundern, daß es Institutionen und Personen gibt, die den Auftrag haben, über etwas so Unernstes wie Erfindungen der Dichter ernsthaft nachzudenken. Dieser akademisch geregelte Umgang mit Fiktionen heißt heute "Literaturwissenschaft". Um zu begreifen, worin deren besondere kulturelle Aufgabe besteht, gehen Heinz Schlaffers Nachforschungen bis zu den Anfängen des Wissens über Poesie zurück, ja weiter noch: bis in jene Zeit, da es solch ein Wissen gar nicht gab. Erst in der griechischen Zivilisation gerät die Dichtung in Verdacht, Fiktion, wenn nicht Lüge zu sein. Seitdem kann Dichtung, die einst das privilegierte Medium des Wissens gewesen war, selbst zum Gegenstand der Wissenschaft werden. Nun dürfen sich die Leser auf Fiktionen einlassen, ohne sich entscheiden zu müssen, ob sie diese glauben oder verwerfen sollen. Ein solcher ästhetischer Zustand verspricht Sinn und löst das Versprechen glücklicherweise nicht ein.

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