Unter einem Dach

Unter einem Dach
Ein Syrer und ein Deutscher erzählen
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Artikel-Nr:
9783498064457
Veröffentl:
2016
Seiten:
192
Autor:
Amir Baitar
Gewicht:
300 g
Format:
211x134x21 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Sußebach, HenningHenning Sußebach, geboren 1972, ist Redakteur und Reporter der ZEIT. Seine Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Egon-Erwin-Kisch-Preis, dem Theodor-Wolff-Preis, dem Henri-Nannen-Preis und dem Deutschen Reporterpreis.Baitar, AmirAmir Baitar (Pseud.) wurde 1991 in Syrien geboren. Er wuchs in einem Dorf am Euphrat auf und studierte in der Stadt Deir ez-Zor Mathematik und Informatik, bis der Krieg eine akademische Ausbildung unmöglich machte. 2015 floh er nach Deutschland.

Der Zeit-Reporter Henning Sußebach, seine Frau und deren zwei Kinder haben im Dezember 2015 das Arbeitszimmer geräumt und dem aus Syrien geflohenen Studenten Amir Baitar Obdach gewährt. Der Alltag beider Seiten ist seitdem voller Fragen: Dürfen sich die Eltern vor den Augen ihrer Kinder küssen, auch wenn der Gast das seltsam findet? Wie soll ein Muslim in einem engen Gästebad die rituelle Reinigung vollziehen? Und kann die Familie sonntags «Tatort» gucken, wenn zeitgleich auf Al Jazeera von Gräueltaten in Syrien berichtet wird? Die Eltern und Kinder staunen, als der Gast ihr Haus mit seiner Mekka-App vermisst. Und Baitar versteht nicht, dass in der Familie die Frau mit dem Auto zur Arbeit fährt und der Mann das Fahrrad nimmt.
Baitar und Sußebach erzählen in diesem Buch, wie das Zusammenleben funktioniert. Offen und schonungslos berichten sie von Erfahrungen, Missverständnissen und Einsichten. Mal beziehen sich die Autoren aufeinander, mal sind sie ganz bei sich, mal sind sie sich einig, mal uneins. So entsteht ein Dialog voll unbequemer Wahrheiten, unerwarteter Komik und ermutigender Gedanken. Das ist amüsant, überraschend und immer erhellend. Gemeinsam machen die Autoren eine gesellschaftliche Aufgabe auf eine persönliche, sehr berührende Weise greifbar. Man bekommt eine Ahnung davon, wie sie gelingen kann, die Integration - wie "wir das schaffen" können.

«Ich habe manchmal auch Angst angesichts dessen, was gerade auf der Welt passiert. Ich würde lügen, wenn ich sagte, Integration sei ein Selbstläufer. Vor allem aber bin ich ernüchtert angesichts derer, die sich von ihren Sorgen lähmen lassen. Die maulen statt machen. Die vom Scheitern quatschen, während sie zum Gelingen beitragen könnten. Warum vermitteln all jene, die jetzt Angst um unsere westlichen Werte haben, genau diese Werte nicht?! Wann, verdammt, war die Chance zu einer Neuerfindung der Welt größer als jetzt?»

Wenn das Weltgeschehen auf der Fußmatte steht.

Nun sind sie hier, mehr als eine Million Flüchtlinge, und das Credo lautet: Wir schaffen das. Aber was ist «das»? Und wie «schaffen» wir es? Der Zeit-Reporter Henning Sußebach und seine Frau haben im Dezember 2015 ihr Arbeitszimmer geräumt und dem aus Syrien geflüchteten Studenten Amir Baitar Obdach gewährt. Seitdem versuchen das Ehepaar Sußebach, ihre zwei Kinder und Amir Baitar gemeinsam, «das» zu schaffen. Die Familie war nicht naiv. Sie wusste, dass Baitar gläubiger Muslim ist und andere Wertvorstellungen hat. So staunen die Sußebachs, als der Gast ihr Haus mit seiner Mekka-App ausmisst. Und der Gast versteht nicht, dass in seiner neuen Familie die Frau mit dem Auto zur Arbeit fährt und der Mann das Fahrrad nimmt. Nach Silvester zermartert sich Baitar den Kopf, weil er seinem Tischnachbarn Wein gereicht hat - Beihilfe zum Trinken, Gottesgesetzesbruch! In ihrem Buch schreiben Baitar und Sußebach über Ängste, Sprachbarrieren und Missverständnisse, vor allem aber über die Vertrautheit, die entsteht, wenn sich zwei völlig verschiedene Kulturkreise aufeinander einlassen. Gemeinsam erzählen sie, wie «das» funktioniert, und machen auf eine persönliche, sehr berührende Weise eine gesellschaftliche Aufgabe greifbar.

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