Das Europa der Könige

Das Europa der Könige
Macht und Spiel an den Höfen des 17. und 18. Jahrhunderts. Originalausgabe
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Artikel-Nr:
9783498028350
Veröffentl:
2017
Seiten:
1152
Autor:
Leonhard Horowski
Gewicht:
1330 g
Format:
216x150x64 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Horowski, LeonhardLeonhard Horowski, 1972 geboren, studierte Geschichte, Anglistik und Politologie an der Freien Universität Berlin und der University of Durham. Nachdem er mit einer Doktorarbeit zum Hof von Versailles promoviert wurde, schließt er zur Zeit eine Habilitation über brandenburg-preußische Staatsminister ab. Neben der universitären Lehrtätigkeit arbeitete er in der Diplomatenfortbildung sowie als historischer Berater für Dokumentarserien, u.a. «Mätressen. Die Geheime Macht der Frauen» (2005) und «Die Deutschen» (2010).
Als Europas Herrscher eine große Familie waren - das schwungvoll erzählte Panorama einer Zeit, die sich uns faszinierend fremd und doch seltsam vertraut darstellt.
Ein eigenartiger Kontinent ist das Europa der Könige: Hier kann ein König von England, der kein Englisch spricht, auf die Idee kommen, die Pläne eines kein Spanisch sprechenden Königs von Spanien zu durchkreuzen, indem er dem kein Polnisch sprechenden König von Polen anbietet, König von Sizilien zu werden. Hier residiert die Macht in überfüllten Schlössern, deren Höflings-Bewohner sich den ganzen Winter über um das Recht streiten, in Gegenwart der Königin auf einem Hocker sitzen zu dürfen, bevor sie im Sommer losziehen, um an der Spitze knallbunt uniformierter Truppen direkt in das Musketenfeuer der Kriegsgegner hineinzumarschieren. Hier lebt eine Gesellschaft, in der ein Edelmann, der erst mit dreiundzwanzig Jahren feststellt, keinen Vornamen zu haben, weniger auffällt als einer, der seine Frau mit ihrem Vornamen anredet. Hier schart sich der höfische Adel um Herrscher, die in einem dichten Netz aus diplomatischen Beziehungen, Intrigen und Verschwörungen gefangen sind: Nationalität und Ideologie sind ihnen nichts, die eigene Dynastie dagegen alles.
Leonhard Horowski führt uns kenntnisreich und unterhaltsam durch untergegangeneWelten, deren Bewohner er auf die Schlachtfelder des Krieges wie auf die der Heiratspolitik begleitet; er folgt Edelleuten und Prinzessinnen durch labyrinthische Palast-Korridore und sieht zu, wie mit Duellen und Zeremonien Politik gemacht wurde. Er zeichnet ein schillerndes Porträt des Adels in jener Epoche, als er noch keine natürlichen Feinde kannte - im Europa der Könige, das an sich und seinem dynastischem Denken schließlich gescheitert ist.
Glanz und Elend, Ruhm und Schmach - ein Panorama des europäischen Adels
Einem französischen Hochadeligen fällt mit 23 Jahren plötzlich auf, dass er gar keinen Vornamen hat, ein polnischer Fürst - Herr über zwei Millionen Leibeigene - lernt erst Lesen, als man die Buchstaben aus Blei gießt und im Schlosspark an Ästen aufhängt, damit er sie mit der Pistole herunterschießen kann, und Deutschland ist bereits Exportweltmeister - für Königinnen und Thronanwärter: Willkommen im 17. und 18. Jahrhundert. Das Europa dieser Zeit war das Europa der Könige, und um diese scharte sich die höfische Gesellschaft in einem dichten Netz von diplomatischen Beziehungen, Intrigen und Verschwörungen. Es war eine Zeit, in der Nationalität und Ideologien fast nichts galten, die eigene Dynastie dagegen alles. Leonhard Horowski führt uns geistreich und mit trockenem Humor an die Höfe der großen Monarchen zwischen Moskau und Madrid. Er begleitet Herzöge und Prinzessinnen auf Bälle und zu Duellen, schielt in schlecht beheizte Gemächer und versteckte Nischen und zeigt, wie Politik gemacht wird - wen es als nächstes zu umgarnen gilt, welche Ehe zu schließen oder zu annullieren ist, und wer in Versailles in Gegenwart von wem auf welchem Sitzmöbel Platz nehmen darf. Dieses Buch ist ein buntes, schwungvoll erzähltes Porträt einer Epoche, die bis heute durch schillernde Charaktere und wundersame Geschichten fasziniert. Einer untergegangenen Welt, die einem riesigen Gebäude voller unbekannter Korridore gleicht: Überall tun sich überraschende Verbindungswege auf, und scheinbare Umwege führen nicht selten schneller ans Ziel.

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