Heimweh nach dem Tod

Heimweh nach dem Tod
Arbeitstagebuch zur Entstehung des 'Romans eines Schicksallosen'
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Artikel-Nr:
9783498002237
Veröffentl:
2022
Erscheinungsdatum:
22.03.2022
Seiten:
144
Autor:
Imre Kertész
Gewicht:
260 g
Format:
207x125x18 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Imre Kertész, 1929 in Budapest geboren, wurde 1944 als 14-Jähriger nach Auschwitz und Buchenwald deportiert. In seinem «Roman eines Schicksallosen» hat er diese Erfahrung auf außergewöhnliche Weise verarbeitet. Das Buch erschien zuerst 1975 in Ungarn, wo er während der sozialistischen Ära jedoch Außenseiter blieb und vor allem von Übersetzungen lebte (u.a. Nietzsche, Hofmannsthal, Schnitzler, Freud, Joseph Roth, Wittgenstein, Canetti). Erst nach der europäischen Wende gelangte er zu weltweitem Ruhm, 2002 erhielt er den Literaturnobelpreis. Seitdem lebte Imre Kertész überwiegend in Berlin und kehrte erst 2012, schwer erkrankt, nach Budapest zurück, wo er 2016 starb.Pál Kelemen ist Literaturwissenschaftler am Institut für Literatur- und Kulturwissenschaft der ELTE-Universität in Budapest. Er veröffentlichte u.a. zusammen mit Miklos Györffy den Band «Kertész und die Seinigen».Ingrid Krüger, geboren in Erfurt, war nach dem Germanistik-Studium als Journalistin tätig, dann Lektorin mit dem Schwerpunkt DDR- und russische Literatur. Seit 1991 betreut sie u.a. die deutschen Ausgaben der Werke von Imre Kertész.Pál Kelemen ist Literaturwissenschaftler am Institut für Literatur- und Kulturwissenschaft der ELTE-Universität in Budapest. Er veröffentlichte u.a. zusammen mit Miklos Györffy den Band «Kertész und die Seinigen».Ingrid Krüger, geboren in Erfurt, war nach dem Germanistik-Studium als Journalistin tätig, dann Lektorin mit dem Schwerpunkt DDR- und russische Literatur. Seit 1991 betreut sie u.a. die deutschen Ausgaben der Werke von Imre Kertész.

Dreißigjährig, nach Jahren erfolgloser Arbeit an seinem ersten Romanprojekt «Ich, der Henker», den Bekenntnissen eines Naziverbrechers, entschließt Imre Kertész sich zu einer «nüchternen Selbstprüfung». Daraus erwächst zwischen 1958 und 1962 sein erstes Tagebuch - 44 eng beschriebene Blätter. Und während er noch mit Musik-Komödien für die Budapester Bühnen seinen Lebensunterhalt verdient, hält er hier minutiös sein Denken, Lesen und Schreiben fest: vom Entschluss, statt der Henker-Bekenntnisse nun die Geschichte seiner Deportation zu schreiben - also «meine eigene Mythologie» -, bis hin zur Fertigstellung der ersten Kapitel. Dazu die unablässige Auseinandersetzung mit Dostojewski, Thomas Mann und Camus, mit deren Hilfe er die für diesen beispiellosen Entwicklungsroman benötigte Technik findet.

«Der Muselmann», so sollte der «Roman eines Schicksallosen» ursprünglich heißen. Zehn weitere Jahre würde Kertész noch zu seiner Vollendung brauchen, um anschließend zu erleben, wie das Buch, das dreißig Jahre später mit dem Nobelpreis ausgezeichnet werden würde, im sozialistischen Ungarn zunächst abgelehnt wurde.

Vom Zustand des «Muselmanns», jener «zerstörend süßen Selbstaufgabe», die Imre Kertész in Buchenwald kurz vor der Befreiung selbst kennengelernt hatte, erzählen die eindrücklichsten Seiten dieses Arbeitstagebuchs: «Der Mensch kann nie so nahe bei sich selbst und bei Gott sein wie der Muselmann unmittelbar vor dem Tod.»

Ein Glücksfall: Das jetzt entdeckte Arbeitstagebuch des jungen Imre Kertész gibt Einblick in die Geburt eines der bedeutendsten Romane des 20. Jahrhunderts.

Die wohl wichtigste Veröffentlichung aus dem Nachlass von Imre Kertész.

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