Die »Crone« Heinrichs von dem Türlin

Die »Crone« Heinrichs von dem Türlin
Form-Erfahrung und Konzeption eines späten Artusromans
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Artikel-Nr:
9783484891128
Veröffentl:
1998
Seiten:
298
Autor:
Hartmut Bleumer
Gewicht:
602 g
Serie:
112, Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Die ungewöhnliche ästhetische Qualität der "Crône" wirft immer noch erhebliche Verständnisprobleme auf: Heinrichs Roman ist durch seine Handlungsführung, sein widersprüchliches Verhältnis zur Gattungstradition und durch seine bisweilen eigenwillige Bildlichkeit von einer irritierenden und oft genug komischen Wirkung. Hier findet die Interpretation ihren Ansatzpunkt, die darauf zielt, im hermeneutischen Verfahren die Eigenart der ästhetischen Erfahrung auf ihre formalen Grundlagen zurückzuführen. Das dazu nötige Beschreibungsmodell liefern die Poetiken der Gattungstradition. Ausgegangen wird von den Denkmustern, durch die sich die Formen der früheren Artusromane aus- bzw. dem Rezipienten einprägen. In der textnahen Strukturanalyse erweist sich die "Crône" formal als konsequente Weiterentwicklung der älteren Vorgaben. Die Erzählweise des Textes beruht letztlich darauf, daß sich das Kräfteverhältnis der traditionellen Denkschemata verschiebt, und dies läßt innerhalb der Handlungslogik jene auffälligen, irritierenden oder komischen Effekte entstehen. Dadurch bleibt es auch in der "Crône" bei einem Verfahren der strukturellen Sinnkonstitution, dessen Möglichkeiten besonders in der zweiten Texthälfte sukzessive erweitert werden. Im Dialog mit der Romantradition geht es darum, das prekäre Verhältnis von Minne und ritterlicher Tat herauszustellen und schließlich einer widerspruchsfreien Lösung zuzuführen, die als Grundlage ritterlicher Tugend dienen kann.

Die Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters (MTU), seit Band 102 beim Max Niemeyer Verlag, machen bisher nicht oder ungenügend erschlossene Texte, Stoffe und Gattungen zugänglich. Neben höfischem und Heldenepos und der Lieddichtung des Hohen und Späten Mittelalters sind vor allem auch Prosaschriften des weltlichen und geistlichen Bereichs, vom theologischen Traktat über die Mystik bis zum Spiel und zur Sachliteratur aus der mittelalterlichen Alltagswelt vertreten.
Die Auswahl der publizierten Werke besorgt ein internationales Gremium von Mediävisten verschiedener Disziplinen.

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