Die Bezähmung der Zunge

Die Bezähmung der Zunge
Literatur und Disziplinierung der Alltagskommunikation in der frühen Neuzeit
 HC runder Rücken kaschiert
Print on Demand | Lieferzeit: Print on Demand - Lieferbar innerhalb von 3-5 Werktagen I

109,95 €* HC runder Rücken kaschiert

Alle Preise inkl. MwSt. | Versandkostenfrei
Artikel-Nr:
9783484365315
Veröffentl:
1997
Einband:
HC runder Rücken kaschiert
Erscheinungsdatum:
02.03.1997
Seiten:
248
Autor:
Ralf Georg Bogner
Gewicht:
530 g
Format:
236x160x19 mm
Serie:
31, ISSN
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Ralf Georg Bogner, geb. 1967, ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Philologie und Literatur an der Universität des Saarlandes.

Die moderne Alltagskommunikation wird von einem komplexen Verhaltenskodex bestimmt: Kulturelle Standards wie das Verbot von Lüge, die Ablehnung von Verleumdung und Prahlerei, eine positive Haltung gegenüber guten Ratschlägen und die Wertschätzung des Schweigens in gewissen Situationen lenken die alltägliche Redepraxis. Diese und viele andere im heutigen Zusammenleben selbstverständlichen Normen und Werte für das Sprechen wurden von den theologischen Fachschriftstellern des Mittelalters theoretisch erarbeitet und seit dem 15. Jahrhundert über die verschiedenen zeitgenössischen Medien (Predigt, Lied, Flugblatt, Buch etc.) und nahezu alle literarischen Gattungen (Gedicht, Erzählung, Erbauungsbuch, Reisebericht, Enzyklopädie etc.) in die breite Bevölkerung getragen.

Die vorliegende Studie sichtet erstmals die fast unübersehbare Masse an literarischen Quellen zur "Bezähmung der Zunge" vom späten 15. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Die Texte werden aus der Perspektive der Zivilisationstheorie in ihrer Partizipation an der umfassenden Christianisierung Europas während der frühen Neuzeit analysiert und auf ihre spezifischen Strategien zur Vermittlung von Normen für das Sprechen hin untersucht. Nicht zuletzt wird einer der bekanntesten Texte der Barockliteratur, Andreas Gryphius' erster "Reyen der Höflinge" aus dem Trauerspiel "Leo Armenius", unter Rückgriff auf Ansätze der Intertextualitätstheorie auf breiter Quellengrundlage neu interpretiert.

Die Buchreihe Frühe Neuzeit - begründet 1987 von Jörg Jochen Berns, Gotthard Frühsorge, Klaus Garber, Wilhelm Kühlmann und Jan-Dirk Müller - dient der Grundlagenforschung in Editionen, Monographien und Sammelbänden. Dabei strebt sie nicht die großräumige Überschau an, die vorschnelle Synthese oder prätentiöse Konstruktion, sondern nimmt den Umweg über die Arbeit am Detail und die Erkundung verschütteter Traditionszusammenhänge.

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.