Zeitsprünge Kirchen, Märkte und Tavernen

Zeitsprünge Kirchen, Märkte und Tavernen
Erfahrungs- und Handlungsräume in der Frühen Neuzeit
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Artikel-Nr:
9783465034131
Veröffentl:
2005
Seiten:
242
Autor:
Klaus Reichert
Gewicht:
418 g
Format:
238x163x17 mm
Serientitel:
Zeitsprünge, Forschungen zur Frühen Neuzeit, 9/3-4
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Gerd Schwerhoff ist Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der TU Dresden.
Trotz aller neuen Medien, trotz Buchdruck, Flugblatt und den immer periodischer erscheinenden Zeitungen blieb die Fr¿he Neuzeit ganz wesentlich von der direkten Kommunikation 'von Angesicht zu Angesicht' bestimmt. Diese Kommunikation entfaltete sich an konkreten Orten, denen deshalb eine herausgehobene Bedeutung zukam. In St¿en wie D¿rfern k¿nnen das Wirtshaus und die Taverne, der Marktplatz wie das Gotteshaus als zentrale R¿e solcher Kommunikation angesehen werden. Hier begegneten sich Einheimische und Fremde, Angeh¿riger unterschiedlicher Schichten und St¿e, M¿er und Frauen. Jeder dieser R¿e war obrigkeitlich reglementiert. In keinem dieser R¿e ist die Kommunikation aber auf obrigkeitliche Vorgaben begrenzbar gewesen. So waren die Bau- und Bildprogramme der Kirchengeb¿e zwar konfessionspolitisch durchdrungen; und die Kirchen selbst wurden mehr denn je zu R¿en, die neben religi¿sen auch politische Erfahrungen vermittelten. Sie blieben aber auch Lebensr¿e der Gemeindeglieder, die diese R¿e ebenfalls zu pr¿n wussten. Die Begegnungen in Wirtsh¿er, Tavernen und Herbergen verliefen ebenso zuf¿ig wie konstant. Darum entwickelte sich hier eine ganz eigene Kommunikationskultur unter den Angeh¿rigen verschiedener sozialer Schichten und beider Geschlechter ebenso wie zwischen Fremden und Einheimischen. Der Marktplatz schlie¿ich war bereits in der Fr¿hen Neuzeit zum einen der Ort weit ausgreifender Wirtschaftsbeziehungen geworden und fungierte aber zum anderen auch als Brennglas politischer und sozialer Interaktion mit lokalen Bez¿gen. Mit den vorliegenden Beitr¿n wird der Versuch unternommen, die unterschiedlichen Handlungs- und Kommunikationsr¿e im Zusammenhang mit der jeweiligen Raumgestaltung zu analysieren, weil im Anschluss an neuere soziologische Theorien ¿ber den Raum davon ausgegangen wird, dass Handlungsraum und Ort der Handlung sich gegenseitig bedingen und beide ein Ergebnis menschlicher Ordnungsleistung darstellen.Die Beitr¿ sind im Rahmen zweier - unabh¿ig voneinander konzipierter - Sektionen zum 45. Deutschen Historikertag in Kiel vom 14. - 17. September 2004 entstanden. Diese Eigenst¿igkeit der Zug¿e zum gemeinsamen Thema fr¿hneuzeitlicher Kommunikationsr¿e ist an der Gliederung des vorliegenden Bandes in zwei getrennte Teile ablesbar. So entspringen die Beitr¿ des ersten Teiles der von Gerd Schwerhoff und Susanne Rau organisierten Sektion "Die gro¿ Welt im kleinen Raum. St¿ische Kommunikationsr¿e in der Fr¿hen Neuzeit", w¿end die Beitr¿ des zweiten Teiles aus der von Renate D¿rr und Peter Burschel organisierten Sektion "Kirchenr¿e in der Fr¿hen Neuzeit" resultieren.
Inhalt:
Gerd Schwerhoff: Die gro¿ Welt im kleinen Raum. Zur Ver-ortung ¿berlokaler Kommunikationsr¿e in der Fr¿hen Neuzeit
Beat K¿min: Wirtshaus, Verkehr und Kommunikationsrevolution im fr¿hneuzeitlichen Alpenraum
Susannne Rau: Orte der Gastlichkeit - Orte der Kommunikation. Aspekte der Raumkonstitution von Herbergen in einer fr¿hneuzeitlichen Stadt
Jochen Hoock: Markt und M¿te im fr¿hneuzeitlichen Europa
Wolfgang Kaiser: Zwischen loggia und Funduq. Interkultureller Handel und Kommunikation zwischen S¿deuropa und dem Maghreb in der Fr¿hen Neuzeit
Martina L¿w: Vor Ort - im Raum. Ein Kommentar
Renate D¿rr: Kirchenr¿e. Eine Einleitung
Andreas Holzern: Die sieben Hauptkirchen Roms in Schwaben. Bildprogramm und Handlungskonzepte eines konfessionalisierten Kirchenraums
Renate D¿rr: Zur politischen Struktur im lutherischen Kirchenraum. Dimensionen eines ambivalenten Sakralit¿konzeptes
Peter Burschel: Gemalte Kirchenr¿e in den n¿rdlichen Niederlanden des 17. Jahrhunderts
Eva-Maria Seng: Kirchenbau zwischen S¿larisierung und Resakralisierung im 18. und 19. Jahrhundert
Trotz aller neuen Medien, trotz Buchdruck, Flugblatt und den immer periodischer erscheinenden Zeitungen blieb die Frühe Neuzeit ganz wesentlich von der direkten Kommunikation'von Angesicht zu Angesicht'bestimmt. Diese Kommunikation entfaltete sich an konkreten Orten, denen deshalb eine herausgehobene Bedeutung zukam. In Städten wie Dörfern können das Wirtshaus und die Taverne, der Marktplatz wie das Gotteshaus als zentrale Räume solcher Kommunikation angesehen werden. Hier begegneten sich Einheimische und Fremde, Angehöriger unterschiedlicher Schichten und Stände, Männer und Frauen. Jeder dieser Räume war obrigkeitlich reglementiert. In keinem dieser Räume ist die Kommunikation aber auf obrigkeitliche Vorgaben begrenzbar gewesen. So waren die Bau- und Bildprogramme der Kirchengebäude zwar konfessionspolitisch durchdrungen; und die Kirchen selbst wurden mehr denn je zu Räumen, die neben religiösen auch politische Erfahrungen vermittelten. Sie blieben aber auch Lebensräume der Gemeindeglieder, die diese Räume ebenfalls zu prägen wussten. Die Begegnungen in Wirtshäuser, Tavernen und Herbergen verliefen ebenso zufällig wie konstant. Darum entwickelte sich hier eine ganz eigene Kommunikationskultur unter den Angehörigen verschiedener sozialer Schichten und beider Geschlechter ebenso wie zwischen Fremden und Einheimischen. Der Marktplatz schließlich war bereits in der Frühen Neuzeit zum einen der Ort weit ausgreifender Wirtschaftsbeziehungen geworden und fungierte aber zum anderen auch als Brennglas politischer und sozialer Interaktion mit lokalen Bezügen. Mit den vorliegenden Beiträgen wird der Versuch unternommen, die unterschiedlichen Handlungs- und Kommunikationsräume im Zusammenhang mit der jeweiligen Raumgestaltung zu analysieren, weil im Anschluss an neuere soziologische Theorien über den Raum davon ausgegangen wird, dass Handlungsraum und Ort der Handlung sich gegenseitig bedingen und beide ein Ergebnis menschlicher Ordnungsleistung darstellen.
G. Schwerhoff: Die große Welt im kleinen Raum. Zur Verortung überlokaler Kommunikationsräume in der Frühen Neuzeit
B. Kümin: Wirtschaft, Verkehr und Kommunikationsrevolution im frühneuzeitlichen Alpenraum
S. Rau: Orte der Räumlichkeit - Orte der Kommunikation. Aspekte der Raumkonstitution von Herbergen in einer frühneuzeitlichen Stadt
J. Hoock: Markt und Märkte im frühneuzeitlichen Europa
W. Kaiser: Zwischen Loggia und Funduq. Interkultureller Handel und Kommunikation zwischen Südeuropa und dem Maghreb in der Frühen Neuzeit
M. Löw: Vor Ort - im Raum. Ein Kommentar
B. Dürr: Kirchenräume. Eine Einführung
A. Holzem: Die sieben Hauptkirchen Roms in Schwaben. Bildprogramm und Handlungskonzepte eines konfessionalisierten Kirchenraums
R. Dürr: Zur politischen Kultur im lutherischen Kirchenraum
P. Burschel: Gemalte Kirchenräume in den nördlichen Niederlanden des 17. Jahrhunderts
E.-M. Seng: Kirchenbau zwischen Säkularisierung und Resakralisierung im 18. und 19. Jahrhundert

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