Beschreibung:
Nach Ernst Blochs Prinzip Hoffnung und Hans Jonas' Prinzip Verantwortung ist im Übergang vom zweiten zum dritten Jahrtausend ein drittes »Prinzip« ins Zentrum der philosophischen Debatte gerückt: jenes der »Menschenwürde«. In Wirklichkeit handelt es sich eher um eine Wiederentdeckung als um etwas wirklich Neues, denn schon in der Nachkriegszeit spielte das Thema eine große Rolle. Heute jedoch erleben wir zweifellos ein noch größeres Revival. Diese Arbeit zeigt kurz den philosophischen Weg auf, der zur Herausbildung der Idee der Menschenwürde führte. Sodann wird versucht, deren wichtigste Rezeptionen im juristischen Bereich darzustellen; dabei werden einige exemplarische Rechtsdokumente in ihren Kernaussagen analysiert. Schließlich soll die Entwicklung der rechtsphilosophischen Debatte bis hin zu den vom medizinisch-biologischen Fortschritt angestoßenen Diskussionen erörtert werden. Eine Darstellung der Menschenwürde in der Schweizer Bundesverfassung findet sich im Anhang der Arbeit.
I. Das doppelte Gesicht der Würde: Ein begriffshistorischer ÜberblickII. Die lange Debatte der NachkriegszeitIII. NeuorientierungenIV. Von der Europäischen Menschenrechtskonvention über die Konvention von Oviedo bis zur Charta der Grundrechte der Europäischen UnionV. Das Selbstbestimmungsrecht und seine Grenzen – die Bewahrung des MenschenbildesVI. Kritische Aspekte der medizinischen BioethikVII. FolgerungenAnhang: Die Würde in der Schweizerischen BundesverfassungLiteraturverzeichnisPersonenverzeichnis