verdecktes gelände

verdecktes gelände
gedichte
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Artikel-Nr:
9783406646782
Veröffentl:
2019
Erscheinungsdatum:
12.02.2013
Seiten:
71
Autor:
Nico Bleutge
Gewicht:
187 g
Format:
208x123x15 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Nico Bleutge, geboren 1972 in München, studierte Germanistik, Rhetorik und Philosophie in Tübingen, wo er auch lebt. Er arbeitet als Lyriker, Essayist und Literaturkritiker für die "Süddeutsche Zeitung", die "Neue Zürcher Zeitung" und den "Tagesspiegel". Zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, viele Stipendien und Preise, u.a. Gewinner des "open mike" 2001 und des "Wolfgang-Weyrauch-Preises" beim Literarischen März 2003. 2006 erhielt Nico Bleutge den "Anna-Seghers-Preis" sowie den "Kranichsteiner Literaturförderpreis" und 2011 wurde er mit dem "Wilhelm-Lehmann-Literaturpreis" ausgezeichnet. 2012 erhielt Nico Bleutge den "Erich-Fried-Preis", 2014 den "Christian-Wagner-Preis", 2015 den "Eichendorff-Literaturpreis" und 2016 den "Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik".

Traum und Schlaf, Dämmerung und Dunkelheit - Umrisse verschwimmen, Bilder überlagern sich, Orte und Szenen ändern ihre Form. Geräusche sind hier mitunter eindringlicher als Sichtbares, und der Rhythmus faltet Räume auf:
"keller / die nachhallten, gänge, einfach überwölbt, / von feuchte durchzogen. sie zeigte sich vorne, / bewegte sich im hintergrund".
In seinem dritten Gedichtband spürt Nico Bleutge den Übergängen zwischen Wach- und Traumzuständen nach. Und er nähert sich den beweglichen Orten an, wo Wahrnehmungen und Gedanken ineinandergleiten, findet Zwischenmomente, in die sich immer wieder Erinnerungen und Sprachsplitter schieben, aber auch geschichtliche Spuren, erdachte und projizierte Bilder. Im Areal von Gedicht und Erinnerung erkundet er die Atmosphären, die Landschaften und Städte annehmen können. So lassen sich wundersame Entdeckungen machen, die Sprache und Wahrnehmung schärfen, "meeresbeweglichkeit" etwa, "gleisluft" oder "ein ziehen der muskeln im sand". Mit ihren wechselnden Rhythmen sind diese Gedichte aufregende Expeditionen ins Sprachgelände und in die Grenzzonen von Bewusstsein und Welt.

dämmerung.schwanken

dämmerung. schwanken
am ufer ankommen
strohfäden, einsinkender schnee
im wehen schon
nur seufzen
grauwacke


farnkraut

farnkraut, fast tastbar
rohflächen
noch erhebt sich
muster fixieren
noch einmal die wand entlang


fischhaare finden

wasser im sinn haben
pumpende glaswand
und dann die lampengeschäfte
die mit den broten sprechen
dies brutzeln
eine drift
fischhaare finden


ringsum nacht

noch summt der ton im ohr
die augen meiner mutter
und dann hinunter
nesseln nur, falten
und manchmal, nachts
es sind die instrumente
heut nacht durchschritt ich


verdecktes gelände

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(2)
(3)


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