Beschreibung:
ao. Univ Prof. Dr. Helga Embacher ist Zeithistorikerin am Fachbereich Geschichte an der Universität Salzburg. Zu ihren derzeitigen Forschungschwerpunkten zählten jüdische Geschichte, Nationalsozialismus, Antisemitismus. Sie leitete das FWF-Forschungsprojekt (Neuer) Antisemitismus und Antiamerikanismus in Frankreich, Großbritannien und Deutschland und ist derzeit Leiterin des Forschungsprojekts Diskurse zum Holocaustgedenken, Juden und Israel unter Muslimen im Kontext von Islamfeindlichkeit (finanziert vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank)Mag. Bernadette Edtmaier studierte Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung sowie Bildnerische Erziehung an der Universität Salzburg bzw. Universität Mozarteum. Seit 2014 arbeitet sie an einem Dissertationsprojekt zu (stereotypen und antisemitischen) Bildern über Juden und Jüdinnen unter Jugendlichen in Österreich. Im Rahmen des Forschungsprojekts Diskurse zum Holocaustgedenken, Juden und Israel unter Muslimen im Kontext von Islamfeindlichkeit ist sie gegenwärtig wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg.Dr. Alexandra Preitschopf studierte an der Universität Salzburg Französisch und Geschichte (Lehramt) und promovierte an der Universität Salzburg mit einer Dissertation zu Palästina-Solidarität, Antizionismus und Antisemitismus unter MuslimInnen im zeitgenössischen Frankreich. Sie arbeitete als wissenschaftliche Projektmitarbeiterin und externe Lehrende am Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg und als Universitätsassistentin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Linz. Seit Herbst 2016 ist sie als OeAD-Lektorin an der Universität Sofia tätig.
Die Studie gibt einen umfassenden Überblick über die Debatten zum Antisemitismus im 21. Jahrhundert. Anhand zahlreicher Beispiele aus unterschiedlichen europäischen Ländern, insbesondere Frankreich, Großbritannien und Österreich, werden der Umgang mit diesem komplexen Phänomen und hieraus resultierende sozio-politische Herausforderungen nachgezeichnet. LeserInnen sollen dafür sensibilisiert werden, in welchen Kontexten der Begriff Antisemitismus Verwendung findet und wie unterschiedlich der Begriff interpretiert und auch instrumentalisiert wird. Die Studie sucht nach historisch-gesellschaftspolitischen Erklärungen im Kontext nationaler und globaler Entwicklungen und verzichtet bewusst auf die Idee, Antisemitismus als "unheilbaren Virus" o.Ä. zu begreifen.
Über das Ausmaß und den Charakter des Antisemitismus gibt es nach wie vor deutlich divergierende Ansichten. Ein gewisser Konsens besteht darin, dass zwischen dem aktuellen Anstieg an Antisemitismus und Eskalationen im Nahen Osten ein Zusammenhang besteht. Nach wie vor kommt zudem den Nachwirkungen bzw. der Instrumentalisierung des Holocaust sowie dem "kolonialen Erbe" Bedeutung zu. Helga Embacher, Bernadette Edtmaier und Alexandra Preitschopf geben einen Überblick über die sehr emotional geführte Debatte und die Kontroversen um eine allgemein anerkannte Definition von Antisemitismus. Am Beispiel von Frankreich, Großbritannien und Österreich zeigen sie, dass der aktuelle Antisemitismus nicht nur in seinen globalen Bezügen, sondern auch differenziert im jeweiligen nationalen Kontext zu sehen ist.Zur aktuellen Debatte über Antisemitismus
Ein Vergleich des Antisemitismus in drei LändernAntisemitismus im Kontext von IslamfeindlichkeitAntisemitismus und das schwierige Verhältnis zu Israel