Beschreibung:
Clemens Brentano, geb. 1778 in Ehrenbreitstein bei Koblenz, gest. 1842 in Aschaffenburg, brach nach seiner Schulzeit am Koblenzer Jesuitengymnasium und dem Mannheimer Philanthropin mehrere Versuche einer bürgerlichen Berufsausbildung ab. Nach dem Tod der Eltern besuchte er die Universitäten in Jena und Göttingen, blieb jedoch ohne Abschluss. Ihn verband eine intensive Freundschaft mit A. v. Arnim und anderen romantischen Schriftstellern und Wissenschaftlern. Clemens Brentano gehört zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellern der Romantik. Er starb im Jahr 1842 in Aschaffenburg.
Der historisch-kritische Kommentarband zu Clemens Brentanos Leben Mariä beendet das traditionsreiche Missverständnis, dass es sich bei dem Text um Visionen der inzwischen selig gesprochenen Anna Katharina Emmerich handele, die der Schreiber, Clemens Brentano, sozusagen als Diktat zu Papier gebracht habe. Es handelt sich statt dessen um eine in ihrer Dichte bislang singuläre Kompilation aus älteren Werken, die hauptsächlich der Theologie und den ihr zugehörigen Zweigen zuzurechnen sind. Das Erzähler-Ich ist eine poetische Fiktion, der Schreiber ist der Autor. Die vermeintliche Glaubwürdigkeit der "Gesichte" beruht darauf, dass der Leser, der sich über die geschilderten Details und Spezialkenntnisse wundert, diese ausnahmslos in der Spezialliteratur wiederfinden kann. Die ebenfalls sehr verbreitete Idee, dass ein romantischer Dichter sich als Medium des Weltgeistes verstehe, ist hier zu revidieren.