Obwohl Nietzsche zu den wirkungsmächtigsten Denkern der Moderne gehört, fehlte bisher ein umfassender Kommentar zu seinem Gesamtwerk, der die philosophischen, historischen und literarischen Voraussetzungen und Kontexte erschließt. Der von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften getragene Historische und kritische Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken führt Ergebnisse der bisherigen Forschung zusammen und erweitert den Kenntnisstand zugleich erheblich. Einleitende Überblickskommentare stellen Nietzsches Schriften in ihren konzeptionellen Zusammenhang, erläutern ihre Struktur und bieten Informationen zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte. Umfangreiche Stellenkommentare gehen auf einzelne Textpartien und ihre Quellen ein. So entsteht ein neuer Zugang zu Nietzsches Werken. Für die künftige Nietzsche-Forschung bildet dieser Kommentar eine unentbehrliche Grundlage.
Die Gliederung des Kommentars folgt der Kritischen Studienausgabe (KSA) von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. Insgesamt umfasst der Kommentar sechs Bände, die in Teilbände untergliedert sind. Die Ausgabe wird 2024 abgeschlossen sein.
This first comprehensive historical and critical commentary on the works of Friedrich Nietzsche originates from the Heidelberg Academy of Sciences. Although Nietzsche is one of the most influential thinkers of the modern age, until now, no general commentary on his works as a whole has been published that addresses the full spectrum of underlying philosophical, historical, and literary factors and contexts. This Commentary on the Works of Friedrich Nietzsche will be an invaluable foundation for future research on Nietzsche.
The entire edition will be completed in 2023.
Die spätesten Nachlassschriften von 1888 zeugen von immenser sprachlicher und gedanklicher Radikalisierung. Der Antichrist soll die gesamte „Umwerthung aller Werthe“ sein; in Ecce homo betreibt Nietzsche eine Genealogie seines eigenen Denkens und eröffnet neue Dimensionen der Selbstreflexion. Nietzsche contra Wagner resümiert Nietzsches schon weit zurückreichende Wagner-Kritik, während die Dionysos-Dithyramben die Lyrik zu erneuern streben.