Andreas Urs Sommer, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Die spätesten Nachlassschriften von 1888 zeugen von immenser sprachlicher und gedanklicher Radikalisierung. Der Antichrist soll die gesamte "Umwerthung aller Werthe" sein; in Ecce homo betreibt Nietzsche eine Genealogie seines eigenen Denkens und eröffnet neue Dimensionen der Selbstreflexion. Nietzsche contra Wagner resümiert Nietzsches schon weit zurückreichende Wagner-Kritik, während die Dionysos-Dithyramben die Lyrik zu erneuern streben.
An der Heidelberger Akademie der Wissenschaften entsteht der erste umfassende historische und kritische Kommentar zum Werk Friedrich Nietzsches. Obwohl Nietzsche zu den wirkungsmächtigsten Denkern der Moderne gehört, fehlte bisher ein übergreifender Kommentar zu seinem Gesamtwerk, der die philosophischen, historischen und literarischen Voraussetzungen und Kontexte erschließt. Für die künftige Nietzsche-Forschung bildet dieser Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken eine unentbehrliche Grundlage.
Die Ausgabe wird 2023 abgeschlossen sein.