Erfahrung und Geschichte

Erfahrung und Geschichte
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Historische Sinnbildung im Pränarrativen
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Artikel-Nr:
9783110240436
Veröffentl:
2010
Seiten:
379
Autor:
Thiemo Breyer
Serie:
23, ISSN Narratologia
eBook Typ:
PDF
eBook Format:
Reflowable
Kopierschutz:
Adobe DRM [Hard-DRM]
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

The Narratologia series publishes state-of-the-art monographs and collective volumes devoted to modern narrative theory and its historical reconstruction in all the philological disciplines. It is the first narratological forum of its kind in Germany. In addition to literary texts, the series focuses on narration in everyday contexts, in pictorial media, in film and in the new media as well as on narration in historiography, ethnology, medicine, and the law.

The series publishes in German and English. All volumes are peer reviewed by two anonymous assessors.

Erfahrung und Geschichte sind eng miteinander verknüpft: Jede neue Erfahrung hat ihre eigene Geschichte und kann überhaupt nur vor dem Hintergrund historisch gewachsener Erfahrungsdispositionen auftreten. Und auch die Geschichtsschreibung unterliegt dem Anspruch, ihre retrospektiven Konstruktionen mit den Erfahrungen der historischen Akteure abzugleichen und sie durch die fortgesetzte Prüfung ihres Empiriegehalts als Rekonstruktionen auszuweisen. Doch ist der Bezug von Erfahrung und Geschichte in den geschichtstheoretischen Debatten der letzten Jahre um den literarischen und erzähltheoretischen Ort der Geschichtswissenschaft unterbelichtet geblieben. Das vorherrschende narrativistische Paradigma hat in eine Repräsentationskrise geführt, wie sie besonders in den Diskussionen um den Status historischer Wirklichkeit greifbar wurde, indem die Referenz des historischen Textes auf die Wirklichkeit der Vergangenheit in seiner literarischen Konstruktivität aufgehoben wurde. An diese Ausgangslage anschließend versucht der Band, die Verkürzungen dieser Positionen durch konzise Untersuchungen zum charakteristischen Erfahrungsbezug derjenigen Darstellungen zu korrigieren, die den Anspruch erkennen lassen, Vergangenheit zu repräsentieren. Im interdisziplinären Gespräch zwischen Philosophie und Geschichts-, Literatur- und Kulturwissenschaften gehen die Beiträge der Frage nach, in welchem Verhältnis historische Erzählungen zu denjenigen Erfahrungen stehen, die ihre Grundlage bilden und ein genuines Erzählbedürfnis überhaupt erst anstossen. Was ist der „Inhalt“ oder „Gegenstand“ einer historischen Erfahrung? In welchen Medien und Praktiken wird sie konserviert und aktualisiert und wie modifiziert sie sich hierdurch? Wie ist es möglich, über die historische Narration hinaus auf die ihr zugrunde liegende Erfahrung zurückzuschließen? Dabei wird ein neuer Begriff historischer Erfahrung geschärft, der die pränarrativen Dimensionen historischer Sinnbildung erschließt und damit auch eine adäquatere Bestimmung des Verhältnisses von Geschichte und Erzählung sowie von Individual- und Kollektivgeschichte - mit ihren entsprechenden Gedächtnis- und Erinnerungsmodalitäten - ermöglicht.

Erfahrung und Geschichte sind eng miteinander verknüpft: Jede neue Erfahrung hat ihre eigene Geschichte und kann überhaupt nur vor dem Hintergrund historisch gewachsener Erfahrungsdispositionen auftreten. Und auch die Geschichtsschreibung unterliegt dem Anspruch, ihre retrospektiven Konstruktionen mit den Erfahrungen der historischen Akteure abzugleichen und sie durch die fortgesetzte Prüfung ihres Empiriegehalts als Rekonstruktionen auszuweisen. Doch ist der Bezug von Erfahrung und Geschichte in den geschichtstheoretischen Debatten der letzten Jahre um den literarischen und erzähltheoretischen Ort der Geschichtswissenschaft unterbelichtet geblieben. Das vorherrschende narrativistische Paradigma hat in eine Repräsentationskrise geführt, wie sie besonders in den Diskussionen um den Status historischer Wirklichkeit greifbar wurde, indem die Referenz des historischen Textes auf die Wirklichkeit der Vergangenheit in seiner literarischen Konstruktivität aufgehoben wurde. An diese Ausgangslage anschließend versucht der Band, die Verkürzungen dieser Positionen durch konzise Untersuchungen zum charakteristischen Erfahrungsbezug derjenigen Darstellungen zu korrigieren, die den Anspruch erkennen lassen, Vergangenheit zu repräsentieren. Im interdisziplinären Gespräch zwischen Philosophie und Geschichts-, Literatur- und Kulturwissenschaften gehen die Beiträge der Frage nach, in welchem Verhältnis historische Erzählungen zu denjenigen Erfahrungen stehen, die ihre Grundlage bilden und ein genuines Erzählbedürfnis überhaupt erst anstossen. Was ist der „Inhalt“ oder „Gegenstand“ einer historischen Erfahrung? In welchen Medien und Praktiken wird sie konserviert und aktualisiert und wie modifiziert sie sich hierdurch? Wie ist es möglich, über die historische Narration hinaus auf die ihr zugrunde liegende Erfahrung zurückzuschließen? Dabei wird ein neuer Begriff historischer Erfahrung geschärft, der die pränarrativen Dimensionen historischer Sinnbildung erschließt und damit auch eine adäquatere Bestimmung des Verhältnisses von Geschichte und Erzählung sowie von Individual- und Kollektivgeschichte - mit ihren entsprechenden Gedächtnis- und Erinnerungsmodalitäten - ermöglicht.

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