Martin Zierold, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.
Das Themenfeld "Kulturelles Gedächtnis" bzw. "Erinnerungskulturen" boomt in den Kulturwissenschaften. Obwohl der enge Zusammenhang zwischen Medien und gesellschaftlichen Erinnerungsprozessen stets betont wird, bleiben bisherige Konzepte hier oft vage, und insbesondere die Forschung zu gesellschaftlicher Erinnerung in Zeiten moderner Medientechnologien steht noch am Anfang.
Der Band setzt an dieser Diagnose an und rückt den Zusammenhang von Medien, Kultur und gesellschaftlicher Erinnerung in der Gegenwart in den Mittelpunkt eines neuen Theorieangebots. Aufbauend auf einer Systematisierung und Kritik bisheriger Entwürfe wird eine medienkulturwissenschaftliche Terminologie und Modellierung von Gedächtnis und Erinnerung vorgeschlagen, die an den bisherigen Diskurs anschließt und zugleich durch eine Integration kommunikationswissenschaftlicher Überlegungen neue Perspektiven eröffnet.
Im Kontext der kulturwissenschaftlichen Gedächtnisforschung widmet sich diese interdisziplinär ausgerichtete Reihe dem Verhältnis von Medien und kultureller Erinnerung. Die hier vorgestellten Studien behandeln die ganze Bandbreite der durch Medien konstruierten, tradierten und verbreiteten Erinnerung. Schrift und Bild, das Kino und die 'neuen' digitalen Medien, Intermedialität, Transmedialität und Remediation sowie die sozialen, zunehmend transnationalen und transkulturellen, Kontexte der mediatisierten Erinnerung gehören zu den Forschungsinteressen der Reihe. Ziel ist es, eine internationale Plattform für die interdisziplinäre Medien- und Gedächtnisforschung zu schaffen.
Eingereichte Manuskripte werden im peer review Verfahren durch externe Experten begutachtet.