Habilitationsschrift. Der Autor ist Privatdozent für Kirchengeschichte an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen und Verfasser mehrerer Veröffentlichungen zur neuzeitlichen Theologiegeschichte.
Savonarola (1452-1498) hat sich als vordringlichste, bislang kaum beachtete Aufgabe die Begründung der Wahrheit des Christentums gestellt. In seiner Jugend selbst in der Versuchung, das katholische Christentum mit einer neuepikureischen Weltanschauung zu vertauschen, sucht er zeitlebens Argumente für die Wahrheit des Glaubens. Im Anschluss an den aristotelischen Empirismus und in Parallele zur naturwissenschaftlichen Methode versucht er einen Induktionsbeweis für die Wahrheit des Christentums: Die Beobachtung des ethischen Verhaltens der Christen und die kausale Analyse dieser Wahrnehmungsdaten sollen den Schluss ermöglichen, dass der solches Verhalten motivierende Glaube wahr sei.
Die seit 1925 erscheinenden Arbeiten zur Kirchengeschichte bilden eine der traditionsreichsten historischen Buchreihen im deutschsprachigen Raum. Sie enthalten Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte des Christentums aller Epochen, veröffentlichen aber auch Arbeiten aus verwandten Disziplinen wie beispielsweise der Archäologie, Kunstgeschichte oder Literaturwissenschaft. Kennzeichnend für die Reihe ist der durchgängige Anspruch, historisch-methodische Präzision mit systematischen Kontextualisierungen des jeweiligen Gegenstandes zu verbinden. In jüngerer Zeit erscheinen verstärkt Arbeiten zu Themen einer Kultur- und Ideengeschichte des Christentums in einem methodisch offenen christentumsgeschichtlichen Horizont.
Das Savonarolabild vom Mittelalter bis zur Aufklärung · Die Forschung im 19. und 20. Jahrhundert · Apologetik als Hauptthema in Savonarolas Lebenswerk · Die Entwicklung der apologetischen Methode · Savonarolas Erfahrungsbegriff · Apologetik, Profetie und die Einheit von Savonarolas Denken.