Beschreibung:
Pieter Steinz, geb. 1963 in Rotterdam, arbeitete über zwanzig Jahre als Redakteur und Buchkritiker bei der Tageszeitung NRC Handelsblad und wurde 2012 Direktor der niederländischen Stiftung für Literatur. Neben zahlreichen Artikeln und Buchbesprechungen ist er in den Niederlanden ein weit geschätzter und vielfach ausgezeichneter Verfasser glänzend geschriebener Sachbücher über Kunst, Kultur und vor allem Literatur. Er starb am 29. August 2016 in Haarlem.
"Der Sinn des Lesens" ist nicht nur die Chronik eines angekündigten Todes, sondern gewährt einen wesentlichen Blick auf die Bedeutung der Literatur: ihren Sinn fürs Leben.
Im Sommer 2013 wurde bei dem niederländischen Journalisten und Buchliebhaber Pieter Steinz die unheilbare Nervenkrankheit ALS diagnostiziert. Nur wenige Monate später begann er eine Reihe von 52 kurzen Essays über seine Krankheit und vor allem über seine Lieblingsbücher und -autoren zu schreiben, über Dickens, Alexandre Dumas und Shakespeare, über Stevenson, Thomas Mann und Proust, Ovid und Seneca - aber auch über Carl Barks, Jacques Brel und Astrid Lindgren. Pieter Steinz starb am 29. August 2016 in Haarlem.
In diesen ebenso anrührenden wie lebensfrohen und humorvollen Betrachtungen setzte Pieter Steinz seinen körperlichen Verfall in Beziehung zur Weltliteratur. So wendet er sich Oscar Wildes "Bildnis des Dorian Gray" zu, wenn er über die Veränderungen seines Körpers nachdenkt, dem "Hungerkünstler" Kafkas, wenn er über die zunehmend auftretenden Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme berichtet; Andersens "kleiner Meerjungfrau", die sich zwischen Tanzen und Sprechen entscheiden muss, dient ihm als Folie der Geschichte seines Stimmverlusts.
Trotz des düsteren Grundthemas sind diese kunstvoll gebauten Essays voll uneitler, ja tapferer Ausstrahlung, was in Holland bei Erscheinen zahlreiche Reaktionen auslöste.
Einleitung
1. Der Giftbecher des Sokrates
2. Im Zeitraffer ans Lebensende
3. Das Syndrom von Noirtier
4. Ein verdienstvoller Abnehmkandidat
5. Noch ein paar Sachen fertig machen
6. Und dann: Es konnte alles noch viel schlimmer sein
7. Abschied von einem Leben in Hast
8. Die mehrspurige Straße zur Heilung
9. Die Welt eines Lehnstuhlreisenden
10. Lieber laufen als sprechen
11. Dickens, wo sind Ihre Arzte?
12. Leben heißt Listen anlegen
13. Ein Leben von hinten nach vorn?
14. Das Glück bei den alten Griechen
15. Die Dinge auf dem Kopf
16. Das Wesen des Schmerzes
17. Der Rhythmus der Krankenstation
18. Das Geruchspandämonium
19. Ich packe meinen Koffer und nehme mit ...
20. Hör endlich auf zu träumen
21. Alles ist Luft
22. Die Angst, vergessen zu werden
23. Die Feder ist mächtiger als der Eimer
24. Fröhliches Schlemmen und genussvolles Trinken?
25. Lass alle Eitelkeiten fahren
26. Die unbrauchbare Wirklichkeit
27. Wie ich meinen Geburtstag gefeiert habe
28. Von Doktor Jekyll lernen
29. Das Kassenbuch meines Lebens
30. Schluck oder stirb
31. Hüll die Zukunft ruhig in Nebel
32. Mein Leben als Mönch
33. Schuldgefühl und Bußlust
34. Das Drehbuch für meinen Tod
35. Mehr Glück als Tapferkeit
36. Meine Tage mit Zoe
37. Eine Pille zum Aufputschen
38. Proust lesen und sterben
39. Halb Mensch, halb Hilfsmittel
40. Zeit für die Schlussszene?
41. Sehnsucht nach dem Durst
42. Leben aus dem Stegreif
43. Wer den Pfennig nicht ehrt
44. Ich erinnere mich an die Nostalgie
45. Ja, Liebe ist das Wichtigste
46. Angriff auf die Flanke
47. Stunden, Tage, Jahre
48. Mein persönlicher Hitzeplan
49. Krankheitsdividende
50. Nur ein Kratzer
51. Das Glücksrad
52. Das Mark des Lebens
Nachwort: Komalesen (von A. F. Th. van der Heijden)
Literatur
Biographie