Beschreibung:
Mayröcker, FriederikeFriederike Mayröcker wurde am 20. Dezember 1924 in Wien geboren. Sie besuchte zunächst die Private Volksschule, ging dann auf die Hauptschule und besuchte schließlich die kaufmännische Wirtschaftsschule. Die Sommermonate verbrachte sie bis zu ihrem 11. Lebensjahr stets in Deinzendorf, welche einen nachhaltigen Eindruck bei ihr hinterließen. Nach der Matura legte sie die Staatsprüfung auf Englisch ab und arbeitete zwischen 1946 bis 1969 als Englischlehrerin an verschiedenen Wiener Hauptschulen. Bereits 1939 begann sie mit ersten literarischen Arbeiten, sieben Jahre später folgten kleinere Veröffentlichungen von Gedichten. Im Jahre 1954 lernte sie Ernst Jandl kennen, mit dem sie zunächst eine enge Freundschaft verbindet, später wird sie zu seiner Lebensgefährtin. Nach ersten Gedichtveröffentlichungen in der Wiener Avantgarde-Zeitschrift "Plan" erfolgte 1956 ihre erste Buchveröffentlichung. Seitdem folgten Lyrik und Prosa, Erzählungen und Hörspiele, Kinderbücher und Bühnentexte.
"ich bin in der Anstalt" nennt Friederike Mayröcker, die "Grande Dame der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur" (Süddeutsche Zeitung), ihre neue Prosaschrift - ein Buch der Betrachtungen von Körperlichkeit und Körperempfinden, ein Tasten nach den ständig sich verschiebenden Grenzen von Innen und Außen, ein Versuch ihrer Auflösung im Moment des Schreibens, radikal und schonungslos.
"ich bin in der Anstalt" nennt Friederike Mayröcker, die "Grande Dame der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur" (Süddeutsche Zeitung), ihre Prosaschrift - ein Buch der Betrachtungen von Körperlichkeit und Körperempfinden, ein Tasten nach den ständig sich verschiebenden Grenzen von Innen und Außen, ein Versuch ihrer Auflösung im Moment des Schreibens, radikal und schonungslos:
"ich habe die Staubkrankheit, in Eschen laufend, ich wache auf mit dem Wort ZWISCHENGEBIRGE, wir fahren im Lift abwärts und ich ziehe 1 grünes Haar aus dem Ärmel seines schwarzen Mantels, Nixe mit grünen Haaren, der alte grüne Steingutteller mit den grünen Seerosenblättern, vor Wochen auseinandergebrochen, wieder geklebt, aus groszelterlichen Beständen oder weiter zurück, etwas wie Wollust über die Seerosenblätter zu streichen, imaginiere, wie sie, die längst Hingegangenen, ihre Speisen darauf verzehrt hatten, vermutlich Kuchenstücke, Bäckereien, denn es gab kein Leid in der Tiefe ihrer Schritte, ich heize, neige (dazu), überstürzt zu handeln, zu antworten, in Eschen laufend, und trug grünes Reisig unter den Augen, nämlich Rousseau, 'ich liebe es, mich mit Nichtigkeiten zu befassen, 100 Sachen anzufangen und keine zu Ende zu bringen, oder den ganzen Tag wirr und planlos zu vertändeln', mit grünen Ziegenblättern, etc."