Beschreibung:
"Gerechtigkeit? Gerechtigkeit gibt's im Jenseits, hier auf Erden gibt's das Recht." Dieses Buch macht deutlich, daß der polemische Satz von William Gaddis nicht das letzte Wort ist, daß am Ende des Jahrhunderts die Moral keineswegs am Ende ist, sondern daß sie sich nicht abfindet mit gegenwärtigem Unrecht, daß sie Unsitten kritisiert und auf Sittlichkeit, also auf Zivilisiertheit besteht. Zwischen einem individuellen Anspruch auf Glück und der sozialen Vermittlung durch das Prinzip der Gerechtigkeit liegt ein neuer Anfang.
Louis Begley: Auf der Suche nach dem guten Leben Ursula Wolf: Tugend und Glück; Was Platon und Aristoteles lehren Wilhelm Schmid: Sich ein schönes Leben machen; Die Wiederentdeckung der Lebenskunst und die Erneuerung des Humanismus Ernst Tugendhat: Zigeuner und Juden Jorge Semprún: Buchenwald, Modell für Europa Jürgen Habermas: Aus Katastrophen lernen? Ein zeitdiagnostischer Rückblick auf das kurze 20. Jahrhundert Wolf Singer: Für und wider die Natur; Was weiß die Wissenschaft, und was darf sie wissen? Fernando Savater: "Tu, was du willst!" Was Schüler lernen sollen Ulrich Wickert: Weshalb Tugenden modern sind Julia Kristeva: Höflichkeit als Haltung; Über den zivilisierten Umgang miteinander Florian Rötzer: Von der Nächsten- zur Fernliebe; Fragmente aus der Gegenwart für das Leben in der Zukunft Luce Irigaray: Ethik der sexuellen Differenz als Auferstehung des toten Gottes Jean Starobinski: Die offene Hand; die Gabe der Großzügigkeit Eugen Drewermann: Liebe jenseits von Gut und Böse Adolf Holl: Mitleid und Solidarität Emmanuel Lévinas: Der Anblick des Gesichts Jacques Derrida: Gerechtigkeit, Kraft und Gewalt Detlef Horster: Recht, Moral und Gerechtigkeit Alain Finkielkraut: Humanismus am Ende André Glucksmann: Für eine negative Ethik gegen die Unmenschlichkeit Axel Honneth: Integrität und Mißachtung; Grundmotive einer Moral der Anerkennung Karl-Otto Apel: Maß der Gerechtigkeit und offenes Glück