Beschreibung:
Denis Diderot, geb. am 5. Oktober 1713 in Langres, gest. am 31. Juli 1784 in Paris, war einer der großen Enzyklopädisten und französischen Aufklärer und ist als solcher einer der bedeutendsten Vertreter der europäischen Universalbildung. Seine Ideen haben in vielerlei Hinsicht das Geistesleben seiner Nachwelt geprägt. Er hat neben den 6000 Artikeln der Enzyklopädie und philosophischen Schriften, Dramen, Romane und Erzählungen geschrieben, die meisten erschienen erst posthum.
Johann W. von Goethe, geb. am 28.8.1749 in Frankfurt a.M., gest. am 22.3.1832 in Weimar. Jurastudium in Leipzig und Strassburg. Lebenslanges Wirken in Weimar. Reisen zum Rhein, nach der Schweiz, Italien und Böhmen. Frühe Erfolge mit den Sturm und Drang-Stücken 'Götz' und 'Werther', Gedichte (herrliche Liebeslyrik), Epen, Dramen ('Faust', 'Tasso', 'Iphigenie' u. v. a.), Autobiographien. Zeichner und Universalgelehrter: Botanik, Morphologie, Mineralogie, Optik. Theaterleiter und Staatsmann. Freundschaft und Korrespondenz mit den grössten Dichtern, Denkern und Forschern seiner Zeit (Schiller, Humboldt, Schelling . . .). Goethe prägte den Begriff Weltliteratur, und er ist der erste und bis zum heutigen Tag herausragendste Deutsche, der zu ihren Vertretern gehört.
'Rameaus Neffe' ist einer der wildesten und subversivsten Texte der europäischen Aufklärung. Wer immer heute nach 'westlichen Werten' Ausschau hält, kann sich an Diderots philosophischem Dialog klarmachen, dass gerade der Zweifel an festen Werten und die schonungslose Kritik an der eigenen Gesellschaft zum Kostbarsten der europäischen Kultur gehören. Da Diderots skandalöses Werk zuerst nur als Abschrift aus der Petersburger Eremitage kursierte und dabei in die Hände Johann Wolfgang Goethes gelangte, wurde es auch in Frankreich zuerst durch Goethes Übersetzung bekannt.
Mit dem Werkbeitrag aus Kindlers Literatur Lexikon.
Mit Daten zu Leben und Werk, exklusiv verfasst von der Redaktion der Zeitschrift für Literatur TEXT + KRITIK.