Beschreibung:
Die Autorin: Nicole Grochowina wurde nach dem Studium der Geschichtswissenschaft, Japanologie und Ethnologie an der Universität Hamburg zum Dr. phil. in der Geschichtswissenschaft promoviert. Gegenwärtig arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Nachwuchsgruppe «Eigentums- und Besitzrechte von Frauen in der Rechtspraxis des Alten Reichs» der Universität Jena zu den Gutachten des Jenaer Schöppenstuhls.
In Ostfriesland sammelten sich im 16. und 17. Jahrhundert zahlreiche Gruppen von Dissidenten, deren exponierteste Vertreter unterschiedliche Täuferkreise waren. Gleichzeitig ignorierten weite Teile der Bevölkerung die landesherrlichen Bemühungen um konfessionelle Homogenität in der Grafschaft. Basierend auf einem funktionalistischen Religionsbegriff werden in der Studie nicht nur die Begriffe Indifferenz und Dissens in einem theoretischen Rahmen verortet. Darüber hinaus werden am Beispiel Ostfrieslands Voraussetzungen, Phänomenologie und Umgang mit Indifferenz und Dissens in den zwei Jahrhunderten der Konfessionalisierung und des Konfessionalismus dargestellt.
Aus dem Inhalt: Religion als Sozialform - Theoretische Verortung von Indifferenz und Dissens - Ostfriesische Voraussetzungen für Indifferenz und Dissens - Indifferenz der Landesherrschaft, der politischen Elite und des «gemeinen Mannes» - Dissens-Gruppen und Personen in der Grafschaft - Umgang mit Indifferenz und Dissens im 16. und 17. Jahrhundert.