Beschreibung:
Prof. Dr. Horst W. Opaschowski, geboren 1941, Zukunftsforscher und Berater für Wirtschaft und Politik, war Wissenschaftlicher Leiter der BAT Stiftung für Zukunftsfragen (ehemals BAT Freizeit-Forschungsinstitut) in Hamburg. Er hat sich im In- und Ausland als Mr. Zukunft (dpa) einen Namen gemacht. Er gilt als Visionär mit Augenmaß und Bodenhaftung. Zugleich agiert er als leidenschaftlicher Anwalt für eine neue Generationengerechtigkeit (Die ZEIT).
"Travel" und "Travail", Reisen und Arbeiten, haben die gleiehe Wortwurzel und deuten auf das gleiehe Phanomen hin: Der Mensch kann auf Dauer nicht untiitig in seinen eigenen vier Wanden verweilen. Noch nie in der Geschiehte des modernen Tourismus reisten so viele so viel. Reisen gilt heute als die popularste Form von Gluck. Reisen erm6glicht Orts-, Szenen- und Rollenwechsel. Reisen bietet die Chance, zeitweilig die Seele vom Alltagsballast zu befreien. Fur viele Menschen ist der Urlaub heute zum Rechtsanspruch und die Reise zur Passion geworden - in dem Doppel sinn des Wortes Leidenschaft, in dem Leiden und Lust nahe beieinander lie gen, wie Abschied und Heimkehr auch. Wer heute von Berufs wegen mit Reisen und Tourismus zu tun hat, sollte nicht nur wissen, wohin die Reise geht, sondern sich auch dariiber Gedanken machen k6nnen, woher die Menschen kommen, warum und wie sie verreisen, was sie tun und wie zufrieden sie im Urlaub wirklieh sind. Der Band "Tourismusforschung" will fur den Leser selbst eine Reise sein - in die Geschichte und Psychologie des Reisens, in die groBe Neugier und die kleinen Abenteuer, in die Urlaubshoffnungen und Urlaubsenttiiuschun gen. Er informiert uber aktuelle Ergebnisse der Tourismusforschung, enthalt Reiseanalysen uber Motive, Daten und Hintergrunde, weicht aber auch Reise prognosen nieht aus. Urlaubstraume, Reisetrends und Szenarien machen deutlich: Reisesehnsuchte von heute k6nnen Reiseziele von morgen sein.
1. Tourismusterminologie.- 1.1 Reisen im Spiegel der Sprache.- Wandern, Fahren und Reisen.- Tour, Tourist und Tourismus.- Urlaub und Ferien.- Fremdenverkehr.- Exkurs: Animation und Animateur.- Abgrenzung zu Motivation.- Abgrenzung zu Manipulation.- 1.2 Fachbegriffe und ihre Bedeutung.- Begriffssystem Fremdenverkehr/Tourismus.- Reisende und Besucher, Touristen und Ausflügler.- Touristische Fachbegriffe im Überblick.- 2. Tourismustheorie.- 2.1 Von der Reiselust der Deutschen.- 2.2 Vom Drang nach Draußen: Zwischen Luftschöpfen und Luftablassen.- 2.3 Vom Sinn des Reisens: Zwischen Aufbruch und Veränderung.- Wunsch nach Wechsel und Bewegung.- Zwischen Traum und Realität.- Kinder reisen durch Märchen.- 2.4 Animationsbedürfnis und Animateurbedarf.- Die Notwendigkeit der Animation.- Der Animateur als Miturlauber.- Leitlinien der Animateurpraxis.- 2.5 Tourismus als sozioökonomisches System.- 2.6 Tourismus in der Kritik.- Das Elend der Tourismuskritik.- Die vier Phasen der Tourismuskritik.- 3. Tourismusgeschichte.- 3.1 Zeit der fahrenden Schüler.- 3.2 Grand Tour of Europe.- 3.3 Wanderbrauch junger Handwerksgesellen.- 3.4 Bildungsreisen des gehobenen Bürgertums.- 3.5 Forschungs- und Entdeckungsreisen.- 3.6 Alpinismus.- 3.7 Bergtouristik.- 3.8 Schülerreisen.- 3.9 Entwicklung der Gesellschaftsreisen.- 3.10 Wandervogel, Jugendbewegung und KdF.- 4. Tourismuspsychologie.- 4.1 Zur Psychologie des Urlaubsreisenden: Zwischen Klischee und Konflikt.- Die Oberfläche: Urlaub als Klischee.- Die Außenseite: Urlaub als Leistung.- Die Innenseite: Urlaub als Konflikt.- 4.2 Zur Psychologie des Urlaubsalltags: Der Alltagsmensch in der Rolle des Urlaubers.- Thesen zur Psychologie des Urlaubsalltags.- Der Urlaub: Keine echte Alternative zum Arbeitsalltag.- Die Konträr-Haltung.- Die Komplementär-Haltung.- 4.3 Zur Erwartung an einen gelungenen Urlaub: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit.- Urlaubsmotiv Sonne.- Urlaubsmotiv Ruhe.- Urlaubsmotiv Kontrast.- Urlaubsmotiv Natur.- Urlaubsmotiv Freiheit.- Urlaubsmotiv Kontakt.- Urlaubsmotiv Spaß.- Urlaubsmotiv Komfort.- Urlaubsmotiv Aktivität.- Urlaubsmotive im Generationenvergleich.- 4.4 Zur Psychologie des Alleinreisenden: Allein leben, gemeinsam verreisen wollen.- Im Urlaub allein.- Vereinsamung und Kontaktsuche im Urlaub.- Kaum einer will mehr allein verreisen.- 4.5 Zur Psychologie des Daheimurlaubers: Mehr Seelen- als Sonnenbaden.- Erlebniswert des Zu-Hause-Bleibens.- Daheimurlaub als Gestaltungsaufgabe.- Statt Urlaub "Stadturlaub".- 5. Tourismusanalysen.- 5.1 Zielgruppen.- 5.2 Tourismusentwicklung im Überblick.- 5.3 Reisende.- Soziodemographische Merkmale.- Urlaubsformen.- Urlaubsaktivitäten.- Urlaubsreiseziele.- Anforderungen an Reiseziele.- 5.4 Nichtreisende.- Hinderungsgründe.- Aktivitäten.- 5.5 Reiseenttäuschungen.- Das Klischee vom "glücklichen Urlauber".- Urlaubsentäuschung Nr. 1: Das Wetter.- Anreise und erste Eindrücke.- Die persönliche Urlaubsbilanz.- 5.6 Urlaubsberatung.- Fahrplan für ungetrübte Ferienfreuden.- Mehr Ferien in den Ferien: Vom Arbeitsin den Urlaubsrhythmus.- 6. Tourismusprognosen.- 6.1 Träume.- Inselsehnsucht.- Reiseträume.- Lieblingsreiseziele: Wohin die Deutschen am liebsten reisen wollen.- Lieblingsreiseziele nach Lebensphasen: Lieblingsreiseziele von Jugendlichen.- Lieblingsreiseziele von jungen Erwachsenen.- Lieblingsreiseziele von Singles.- Lieblingsreiseziele von Paaren.- Lieblingsreiseziele von Familien mit Kindern.- Lieblingsreiseziele von Familien mit Jugendlichen/Erwachsenen.- Lieblingsreiseziele von Jungsenioren.- Lieblingsreiseziele von Ruheständlern.- Urlaubsträume: Wovon die Deutschen schon lange träumen.- Urlaubsträume nach Lebensphasen: Urlaubsträume von Jugendlichen.- Urlaubsträume von jungen Erwachsenen.- Urlaubsträume von Singles.- Urlaubsträume von Paaren.- Urlaubsträume von Familien mit Kindern.- Urlaubsträume von Familien mit Jugendlichen/Erwachsenen.- Urlaubsträume von Jungsenioren.- Urlaubsträume von Ruheständlern.- Heimweh nach dem verlorenen Paradies.- 6.2 Trends.- Trend zum Urlaubserleben in intakter Landschaft.- Trend zur Individualisierung der Reiseformen.- Trend zum zweiten Zuhause.- Trend zu sonnigen Reisezielen.- Trend zu anspruchsvolleren Reiseangeboten.- Trend zum Urlaubsverhalten zwischen Entspannungsbedürfnis und Unternehmungslust.- Trend zu kürzeren Reisen.- Trend zu spontaneren Reiseentscheidungen.- Trend zur Urlaubsgestaltung mit Clubatmosphäre.- Trend zum Zielgruppentourismus.- Trend der Trends: Reisen rund ums Jahr.- 6.3 Szenarien.- Szenario I: Superurlaub für alle.- Szenario II: Cluburlaub für viele.- Szenario III: Urlaub als Grenzerlebnis.- Szenario IV: Urlaub auf die sanfte Tour.- Szenario V: Zweiturlaub unter Glas.- Szenario VI: Daheimurlaub als Notlösung.- Szenario VII: Teleurlaub als Ersatz.- 7. Tourismuspolitik.- 7.1 Probleme.- 7.2 Kompetenzen.- 7.3 Maßnahmen.- Den Freizeit- und Ferienverkehr entzerren.- Kurorte und Heilbäder zielbewußt auf den gesundheitsbewußten Urlauber ausrichten.- Die Tourismusindustrie zur ökologischen Buchführung verpflichten.- Freiwillige Kapazitätsbeschränkungen einführen.