Jugend an der Wende des 20. Jahrhunderts

Jugend an der Wende des 20. Jahrhunderts
Lebensformen und Lebensstile
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Artikel-Nr:
9783322959478
Veröffentl:
2012
Einband:
Paperback
Erscheinungsdatum:
05.06.2012
Seiten:
204
Gewicht:
271 g
Format:
210x148x12 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

In diesem Buch geht es darum, das Aufwachsen von Jugendlichen und den Strukturwandel der Jugendphase auf der Basis der veranderten Lebensbedin gungen am Ende dieses Jahrhunderts soziologisch zu rekonstruieren. Zu den veranderten Lebensbedingungen, die zunachst nur stichwortartig be nannt, spliter dann im einzelnen sozialstrukturell und alltagsphanomenologisch analysiert und ausgefachert werden sollen, gehoren vor allem folgende Ent wicklungsprozesse: Entrliumlichung, Beschleunigung, Technisierung und Automatisierung des Alltags, wachsende Partikularisierung von Lebensberei chen, neue Zeit- und Lebensrhythmen durch Mobilitlitsanforderungen, Ver kurzung der Arbeitszeiten, Zunahme der Freizeit, aber auch Zeitnot, Hektik und StreB, wachsende Verkehrs- und Kommunikationsdichte, Entsinnlichung, Expansion und Differenzierung der Waren- und Konsummlirkte, Mediatisie rung, Verwissenschaftlichung und Kommerzialisierung von Alltagserfahrun gen, Entinstitutionalisierung von Lebenslaufubergangen, Enttraditionalisie rung und Entkonventionalisierung von Werten, Normen und Lebensmilieus, Aufweichung traditioneller sozio-kultureller Kollektive, Fragilitlit der sozialen Beziehungen, pluralisierte und individualisierte Lebensformen u. v. m. Der Individualisierung und dam it auch der Pluralisierung und Differenzie rung von Lebensbedingungen, Lebenslagen, Lebensformen und Lebensstilen wird am ehesten ein anschauliches Forschungsdesign gerecht, das zu Beginn des Forschungsprozesses mit moglichst unvoreingenommenen sogenannten "sensitizing concepts" in das Untersuchungsfeld eintaucht, urn zunachst ohne fixiertes Konzept, aber "hellwach" und "mehrdimensional" auf induktivem Wege eine dem Gegenstand angemessene Theorie- und Hypothesenbildung binnenperspektivisch verstehend erschlieBt. Eine solche alltagsweltorientierte, mit (auto-)biographischen, soziographischen, ethnographischen und herme neutischen Methoden ausgestattete qualitative Vorgehensweise interessiert sich auf der einen Seite fur die subjektiven AuBerungen, Selbstdeutungen, Interpretationen und Selbstzeugnisse der Heranwachsenden.
1. Vom Wandervogel zu den postalternativen Jugendkulturen. Kontinuität im Wandel bürgerlicher Jugendkulturen.- 2. Veränderte Strukturen sozialer Ungleichheit. Gesellschaftliche Individualisierung. Segen oder Fluch?.- 3. Zur Differenzierung des Jugendbegriffs.- 4. Entwicklungs- und Lebensbewältigungsaufgaben von Jugendlichen neu definiert - ein anderes Verständnis von Identität.- 5. Pauschale Jugendbilder und epochale Generationsgestalten.- 6. Jugendgenerationen in der Bundesrepublik - revisited.- 7. Jugendkulturelle Pluralisierungen und Polarisierungen.- 8. Idealisierung und Individualisierung von Jugend am Beispiel Mode und Sport.- 9. Aufwachsen heute: veränderte Sozialisationsbedingungen in Familie, Schule, Beruf, Freizeit und Gleichaltrigengruppe.- 9.1 Jugend ist Schul- und Bildungsjugend.- 9.2 Von der lebensabgewandten sachorientierten zur emotional auf geladenen schülerorientierten Schule.- 9.3 Jugend ist arbeitsferne Jugend.- 9.4 Jugend ist Gegenwartsjugend.- 9.5 Jugend ist Leitbild- und Expertenjugend.- 9.6 Jugend ist im ambivalenten Sinne individualisierte Jugend.- 9.7 Jugend ist Kaufkraft-und Konsumjugend.- 9.8 Jugend ist alltagskulturell vermittelte Jugendkulturjugend.- 9.9 Jugend ist umsorgte Mutterjugend.- 9.10 Jugend ist alltagspragmatisch familiale Versorgungsjugend.- 9.11 Jugend ist eine in Partnerschaften und familialen Zusammenhängen emotional aufgeladene und psychosoziale Nutzenfunktionen gewinnende Jugend.- 9.12 Jugend ist Gleichaltrigenjugend.- 9.13 Jugend ist weibliche und männliche, aber auch androgyne Jugend.- 9.14 Jugend ist sexuelle Jugend.- 9.15 Jugend ist liberalisierte, aber auch permissive (Erziehungs)Jugend.- 9.16 Jugend ist partnerschaftliche und auf Autonomie zielende (Erziehungs)Jugend.- 9.17 Jugend ist markt- undvergnügungsvermittelte Kontrolljugend.- 9.18 Jugend ist Multi-Media-Jugend.- 9.19 Jugend ist Patchworkjugend.- 9.20 Jugend ist nicht nur "sprachlose" Jugend.- 9.21 Jugend ist ego- und ethnozentrische Jugend.- 9.22 Jugend ist eine jugendpolitisch vergessene Jugend.- 9.23 Jugend ist eine politikabstinente bzw. -verdrossene Jugend.- 10. Jugendkulturelle Lebensmilieus in den 90er Jahren.- 10.1 Religiös-spirituelle Szenen.- 10.2 Kritisch-engagierte Szenen.- 10.3 Action-orientierte Szenen.- 10.4 Manieristisch-postalternative Szenen.- 10.5 Institutionell-integrierte Szenen.- 10.6 Milieu-und Szenenvermischungen.- 11. Pädagogische Herausforderungen, Antworten und Konsequenzen in Schule und Jugendarbeit.- 11.1 Der Abschied von antiquierten Jugendbildern in Schule und Jugendarbeit.- 11.2 Die Lebensverhältnisse und -bedingungen von Päd-agolnnen in Schule und Jugendarbeit sind andere als ihrer Adressaten. Eine unhinter-fragte Gleichstellung steht mindestens unter Ideologieverdacht.- 11.3 Zur Unstimmigkeit des pädagogischen Outfits und Habitus'.- 11.4 Zur Ambivalenz und zum Pluralismus von Jugendbildern in der Jugendarbeit.- 11.5 Der Weg von den formellen Mitgliedschaften zu den informellen Beziehungen. Die Abkehr von institutionalisierten pädagogischen Arrangements trifft auch die Jugendarbeit.- 11.6 Das vergleichsweise biedere pädagogische Ambiente der Jugendarbeit gegenüber den stilistisch ausdrucksstarken kommerzialisierten Freizeitindustrie.- 11.7 Die Chancen einer neuen pädagogischen Professionalität.- 11.8 Kooperation zwischen Jugendarbeit und Schule. Möglichkeiten und Grenzen.- Literatur.

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