Beschreibung:
Volker Meid, geboren 1940, lehrte von 1970 bis 1982 als Professor für deutsche Literatur an der University of Massachusetts in Amherst/USA. Seither arbeitet er als freier wissenschaftlicher Schriftsteller; er ist Autor zahlreicher Studien und Monografien zur Literatur der frühen Neuzeit.
Als Autodidakt und ziemlich unordentlich gebildeter Schultheiß ist Hans Jacob Christoph von Grimmelshausen der große Außenseiter im bildungsversessenen barocken Literaturbetrieb. Vielleicht liegt es gerade daran, dass er wie kein anderer Autor des 17. Jahrhunderts im kulturellen Gedächtnis präsent geblieben ist. Der Simplicissimus gehört nicht nur zu den großen Beiträgen deutscher Sprache zur Weltliteratur, er erlaubt bis heute Generationen von Lesern einen (anscheinend?) direkten Einblick in das Leben und Denken der Menschen in den Zeiten des Dreißigjährigen Krieges. Gleichwohl ist auch dieser Außenseiter nur historisch zu verstehen, und das unternimmt Volker Meid in einer Gesamtschau des Grimmelshausenschen Werks und aller seiner Interpretationsprobleme auf gegenwärtigem Forschungsstand.
I. Vom Werden eines Schriftstellers
II. Vollendung: Das Hauptwerk
1. Pikaroroman und roman comique
2. Satireprogramme
3. Fiktive Autobiographie und Satire
4. Von der Schwierigkeit, ein Ende zu finden
5. Spannungen: Allegorie, Wirklichkeit, Utopie
Privilegien versus Leistung
Baldanders und der Schermesser-Diskurs
Utopische Welten
6. Erzählprobleme und Romanform
III. Die 'Fortsetzungen'
1. Die Zyklusfrage
2. Die Texte
Courasche
Springinsfeld
Das wunderbarliche Vogel-Nest I
Das wunderbarliche Vogel-Nest II
IV. Weitere simplicianische Schriften
1. Kalender und Kalendergeschichten
2. Kleinere simplicianische Schriften
Verkehrte Welt
Der stoltze Melcher
Rathstübel Plutonis
Teutscher Michel
V. Erbauung, Moral, Politik
1. Die erbaulichen Romane
2. Der Kontext
Der Staatsräsontraktat und die Erbauungsromane
Machiavelli lesen
VI. Der Erfolgsschriftsteller: Publikum, Autor, gesellschaftliches Umfeld
VII. Aspekte der Wirkungsgeschichte
Anmerkungen
Literaturhinweise
Zum Autor